Ein entscheidendes Manko aller Motoren klassischer Bauart aber lösen alle geschilderten technischen Kniffe nicht: den lausigen Wirkungsgrad von Verbrennungsmotoren. Auch der modernste Motor setzt nur ein Drittel der Energie, die im Kraftstoff steckt, in Fortbewegung um. Der Rest, zwei Drittel, verpufft als Abwärme nutzlos.
Deshalb arbeiten alle Hersteller daran, wie sie diese Wärme für die Fortbewegung nutzen können. BMW entwickelt ein System namens Turbosteamer, das so bereits in Gas- und Dampfkraftwerken funktioniert. Im Auto entzieht ein Wärmetauscher dem Abgas die Wärme, wodurch eine unter Druck stehende Flüssigkeit verdampft. Dieser Dampf treibt einen Generator an, der aus der Wärmeenergie Strom erzeugt.
Herausforderung für die Zukunft
Noch ist das System technisch viel zu aufwendig für den Serieneinsatz im Auto, aber schon jetzt ist klar, dass es den Wirkungsgrad der Motoren drastisch erhöht. Doch die Entwicklung dauert noch, denn während zum Vergleich ein Kraftwerk an einem Ort bei gleicher Last läuft, muss die Technik im Auto bei Vollgas wie Schubbetrieb gleichermaßen verlässlich sein. „Das ist die Herausforderung der nächsten fünf Jahre“, sagt BMW-Motorenentwickler Steinparzer.
Dynamik, kerniger Sound, aber nur noch die Hälfte des heutigen Verbrauchs: Dann braucht nicht nur Daimlers Triebwerksspezialist Heil auch künftig nicht auf seinen imposanten Motoren-Sound zu verzichten. Auch Otto Normalfahrer schmerzt selbst ein Spritpreis von zwei Euro pro Liter nur noch halb so sehr.