Serienproduktion gestoppt Warum Audi beim A2 und R8 den Stecker zog

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Die Elektrolimousine kommt im März

Supersportwagen mit grünem Anstrich
Es herrscht eine gespenstische Ruhe in der Boxengasse an der Nürburgring-Nordschleife. Eben noch hat der Zwölfzylinder eines Pagani Zonda alles niedergebrüllt, und schon läuft sich der nächste Supersportwagen warm. Doch dieser schießt nahezu geräuschlos auf die Strecke. Der Bolide ist ein früher Vertreter einer neuen Ära: ein Auto, das keine Abgase ausstößt und trotzdem in 4,6 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h beschleunigt. Was da mit maximal 200 Sachen über den Eifel-Kurs huscht, ist der Audi R8 e-Tron. Gut betuchten Schnellfahrern verspricht er Rasen ohne Reue, statt Sprit benötigt er Strom. Wenn der 318 PS starke Wagen jemals in den Handel kommt. Quelle: PR
Im nächsten Jahr bringt Mercedes-Ableger AMG den SLS Electric Drive. Ihn treiben vier Elektromotoren an, die auf 751 PS und ein maximales Drehmoment von brachialen 1000 Newtonmetern kommen. Obwohl allein der Akku mehr als eine halbe Tonne wiegt, erreicht der SLS in 3,9 Sekunden Tempo 100. Das Spitzentempo ist auf 250 km/h begrenzt. Wer solchen Stromflitzern die möglichen Fahrleistungen abverlangt, saugt den Akku allerdings schnell leer. Quelle: PR
Nur bei moderater Fahrt kommt die maximale Reichweite, die Audi mit 215 und Mercedes mit 250 Kilometern angibt, in greifbare Nähe. Bei Vollgas werden die 21 Kilometer einer anspruchsvollen Runde auf der Nordschleife zur Herausforderung. Quelle: PR
Porsche geht dieses Problem beim 918 Spyder durch die Plug-in-Technik an. Noch läuft die Entwicklung des Hybridmodells mit Ladebuchse, doch in rund einem Jahr soll es im Handel sein. Zwar kommt der Porsche mit seinen beiden zusammen 245 PS starken E-Motoren nur 30 Kilometer weit und ist im E-Modus nicht schneller als 150 km/h. Quelle: PR
Doch er hat noch einen 4,6 Liter großen und 580 PS starken V8-Benzinmotor, mit dem 325 km/h möglich sind, berichtet Projektleiter Michael Hölscher. Der Normverbrauch liegt wegen der für Plug-in-Hybride günstigen Berechnungsformel auf dem Niveau eines Kleinwagens: Drei Liter (CO2-Ausstoß: 70 g/km) reichen dem Carbon-Rennwagen für die ersten 100 Kilometer. Quelle: PR
Ähnlich wie der Porsche ist der über 300 km/h schnelle Jaguar C-X75 konstruiert. Das Coupé fährt ebenfalls mit zwei Elektromotoren und einem Akku, der für 60 Kilometer im E-Betrieb reichen soll. Gibt der Fahrer Vollgas oder geht der Strom zur Neige, schaltet sich automatisch ein hoch aufgeladener Vierzylinderbenziner mit 1,6-Liter Hubraum zu. Er soll so viel Leistung haben wie ein V8-Motor. Konkrete Angaben macht Jaguar aber noch nicht - bis auf den CO2-Ausstoß: Er soll bei 99 g/km pro Kilometer liegen. Das entspräche einem Verbrauch von gut vier Litern. Quelle: PR
Plug-in ist auch die Formel, auf die BMW beim i8 setzt, der in gut einem Jahr in den Handel kommen soll. Ihm montierten die Ingenieure einen E-Motor an der Vorder- und einen Dreizylinderbenziner an der Hinterachse. Zusammen leisten sie 224 PS und beschleunigen den 2+2-Sitzer in weniger als fünf Sekunden auf 100 km/h, so BMW. Bei 35 Kilometern elektrischer Reichweite liege der Gesamtverbrauch für 100 Kilometer bei 2,7 Litern (CO2-Ausstoß: 64 g/km). Quelle: PR

Mit der schick gestylten Elektrolimousine wollen die Amerikaner nun das Flottengeschäft aufmischen: Das Model S ist mit knapp fünf Metern so groß wie eine Mercedes E-Klasse, bietet fünf Insassen und ihrem Gepäck mehr als reichlich Platz – und fährt in der Top-Version dank eines Akkus mit einer Speicherkapazität von 85 Kilowattstunden bis zu 500 Kilometer weit.

In den USA ist der neue Tesla ab 67 400 Dollar zu haben, mit einem 60 Kilowattstunden großen und 8000 Zellen zählenden Akkublock. Die Top-Version steht mit 77 400 Dollar in der Liste. Ledersitze und Sonnendach kommen obendrauf.

Nach Europa kommt die neue Elektrolimousine im März, zum Basispreis von 71 400 Euro. Interessenten aus Deutschland können das Auto gegen eine Anzahlung von 5000 Euro derzeit nur über das Internet ordern oder über Showrooms von Tesla in München und Frankfurt. Weitere Verkaufsräume und auch Servicestationen sollen im Laufe des Jahres hinzukommen.

Tesla ist autobahntauglich

Von den 3000 Exemplaren des Model S, die Tesla dieses Jahr noch produzieren will, sind nur 150 für Kunden in Europa vorgesehen. Wie es in der europäischen Vertriebszentrale heißt, ist diese erste Charge bereits vergriffen: Wer heute bestellt, müsste wenigstens zehn Monate warten.

Lohnt das? Eine Testfahrt mit dem Auto rund um Düsseldorf beeindruckte nachhaltig. Die Reichweite von 500 Kilometern lässt sich bei zügiger Fahrt mit Geschwindigkeiten jenseits von 150 km/h über die Autobahn zwar nicht halten. Aber eine Reichweite von über 300 Kilometern scheint im Alltagsverkehr machbar. Selbst dann, wenn der Fahrer auf freier Strecke einmal die Höchstgeschwindigkeit von 212 Kilometer pro Stunde anpeilt. Die Beschleunigungswerte sind sportwagenmäßig und durchaus vergleichbar mit denen des Sportwagens Audi R8 e-tron.

Besser kann das nur der SLS AMG Electric Drive. Der bis zu 250 Kilometer pro Stunde schnelle Supersportwagen, der 2013 an den Start geht, macht aber auch mit seinem Preis atemlos: 416 500 Euro.

Basseng würde das wohl krass nennen.

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