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Smart Parking Wie Apps und Sensoren bei der Parkplatzsuche helfen

Smart Parking: So helfen Apps und Sensoren bei der Parkplatzsuche Quelle: ParkHere

Frustriert von der Parkplatz-Suche? Das soll sich ändern. Immer mehr Unternehmen suchen nach Lösungen für ein Problem, das nicht nur nervt, sondern der Umwelt schadet und bares Geld kostet.

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Egal ob München, Köln oder Berlin: Wer in deutschen Großstädten einen freien Parkplatz sucht, benötigt oft viel Zeit und gute Nerven. Jeder Deutsche verbringt im Schnitt 41 Stunden pro Jahr damit. Das ist nicht nur zeitaufwendig, sondern auch teuer: Die mit der Parkplatzsuche verschwendete Zeit, der dafür benötigte Kraftstoff und die zusätzliche Abgasbelastung kosten die Deutschen im Jahr mehr als 40 Milliarden Euro. Das geht aus einer Studie des Verkehrsdatenanbieters Inrix hervor.

Anbieter von „Smart-Parking“-Lösungen wollen Kosten und Zeit mit innovativen Ansätzen reduzieren.

Doch braucht es überhaupt neue Ansätze, um die Parkplatzsuche effizienter zu machen? Schließlich gibt es in den meisten deutschen Großstädten Parkleitsysteme, die Autofahrern den Weg in die Parkhäuser weisen und sogar anzeigen, wie viele Parkplätze noch frei sind. Hamburg und Köln bieten die Systeme sogar auf den Stadtportalen im Internet an. Autofahrer können somit schon von zuhause aus abschätzen, zu welchem Parkhaus sich die Anreise lohnt. Das klingt doch bereits fortschrittlich.

Wie die Parkplatzsuche besser werden soll

Heutige Parkleitsysteme weisen den Autofahrern aber lediglich den Weg in die Parkhäuser. „Allerdings befinden sich in den meisten deutschen Großstädten etwa die Hälfte der innerstädtischen Parkplätze am Straßenrand“, sagt Martin Margreiter. Er ist Dozent am Lehrstuhl für Verkehrstechnik der TU München und Geschäftsführer des Beratungsunternehmens MobilityPartners. Rund 1,1 Millionen solcher „On-Street-Parkplätze“ soll es in Deutschland geben. Und um die geht es den Smart-Parking-Anbietern. Durch eine effizientere Vermittlung dieser Parkplätze soll die Zahl der Autofahrer, die auf der Suche nach einem Parkplatz sind und dabei meistens mehrmals um einen Wohnblock herumfahren, gesenkt werden. Denn: „Dieser Parksuchverkehr hat unseren Schätzungen zufolge in den deutschen Großstädten einen Anteil von 20 bis 30 Prozent am Gesamtverkehr“, sagt Margreiter.

Shared Parking vs. Smart Parking

Um den Parksuchverkehr zu verringern, verfolgen einige Anbieter bei der Parkplatzvermittlung einen Ansatz, der sich schon beim Car- oder Bikesharing etabliert hat: Parkplätze, die nicht öffentlich zugänglich sind, sollen untereinander geteilt werden, wenn sie gerade nicht benötigt werden. Die eigene Hofeinfahrt oder Parkplätze von Hotels und Restaurants können per App an Parkplatzsuchende vermietet werden. Junge Unternehmen wie Ampido oder ParkU sind die prominentesten Vertreter dieses Shared-Parking-Konzepts.

„Bislang hat sich aber noch keines dieser Unternehmen, das den Sharing-Ansatz verfolgt, wirklich durchgesetzt“, sagt Margreiter. Viele der Anbieter würde ein großes Problem vereinen: „Sobald ein Autofahrer einen gemieteten Parkplatz verlässt, teilt er das der App im Handy oftmals nicht mit, da er dafür keinen Anreiz sieht. Der Parkplatz wird dann immer noch als belegt angezeigt – hier besteht Verbesserungsbedarf.“

Bosch und Daimler testen das automatisierte Parkhaus
Mercedes Automated Valet Parking Quelle: Daimler
Mercedes Automated Valet Parking Quelle: Daimler
Mercedes Automated Valet Parking Quelle: Daimler
Mercedes Automated Valet Parking Quelle: Daimler
Mercedes Automated Valet Parking Quelle: Daimler
Mercedes Automated Valet Parking Quelle: Daimler
Mercedes Automated Valet Parking Quelle: Daimler

Stärker auf Technologie setzen die Shared-Parking-Lösungen großer Industrieunternehmen und Autohersteller, die um Marktanteile auf dem Smart-Parking-Markt kämpfen. Bosch nutzt die Cloud, um die Suche nach einem Parkplatz in Innenstädten effizienter und stressfreier zu gestalten: Autos im Straßenverkehr sollen dank Ultraschallsensoren im Vorbeifahren freie Parklücken am Straßenrand erkennen. Die Sensoren sind bereits in vielen Neuwagen verbaut: Die Daten der Parksensoren helfen nicht nur beim zentimetergenauen Einparken, sondern können auch im Vorbeifahren freie Parklücken erkennen. Diese Informationen werden in die Cloud geladen, wo die Daten für alle teilnehmenden Fahrzeuge aufbereitet werden. Die freien Parklücken können die Autofahrer dann im Navigationssystem finden und sich direkt dorthin navigieren lassen. Noch in diesem Jahr soll der Service von Bosch für ausgewählte Fahrzeuge an den Start gehen.

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