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Toyota Mirai Die vorerst ganz kleine Großserie

Mit dem Mirai will Toyota das Wasserstoffzeitalter und gleichzeitig das Ende des Dieselmotor einläuten – die Japaner entwickeln gar nicht mehr am Selbstzünder. Audi, BMW und Co tun sich mit der Brennstoffzelle schwer.

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Umweltfreundlich wird der Mirai erst, wenn der Wasserstoff mit erneuerbaren Energien gewonnen wird. Quelle: Presse

Diesel? Nein danke. Toyotas Ingenieure forschen bereits nicht mehr am Selbstzünder. Noch kauft der weltgrößte Autohersteller seine Dieselmotoren für den europäischen Markt beim Münchner Kooperationspartner BMW ein. Alleine die großvolumigen Diesel für Gabelstapler und den Riesen-Geländewagen Land Cruiser bauen die Japaner noch selbst. Das langsame Sterben hat begonnen, im Jahr 2050 will Toyota nach eigener Aussage überhaupt keine Verbrennungsmotoren mehr herstellen.

Und hinter vorgehaltener Hand sehen sich die Japaner, die 1997 als erste auf den Hybridantrieb aus Benzin- und Elektromotor gesetzt hatten, durch den VW-Abgas-Skandal in ihrer skeptischen Haltung gegenüber dem Selbstzünder bestätigt: Zu hoher Ausstoß gesundheitsgefährlicher Stickoxide, zu teure Reinigung der Abgase.

So braust Toyota in die Zukunft
Wasserstoffauto Mirai Quelle: dpa
Wasserstoffauto Mirai kommt im Dezember nach Japan Quelle: dpa
Wasserstoffauto Mirai startet im September 2015 in Deutschland Quelle: Toyota
Wie unsere Redaktion berichtete, plant BMW im Rahmen der Kooperation mit Toyota ein eigenes Brennstoffzellenauto. Insider rechnen damit, dass der Wasserstoff-BMW mehr Leistung bringen wird als der Mirai. Einem Bericht des britischen " Autocar"-Magazins zufolge soll das Modell BMW i5 heißen. Quelle: REUTERS
Wasserstoffauto Mirai beruht auf dem Toyota Sedan Quelle: Toyota
Wasserstoffauto Mirai hat 500 Kilometer Reichweite Quelle: Toyota
Wasserstoffauto Mirai stößt nur Wasserdampf aus. Quelle: Toyota

„Die Europäer sind die einzigen, die dem Diesel noch ein Verschmutzungsprivileg einräumen“, staunt ein Toyota-Techniker. In den USA dürfen Diesel nur 31 Milligramm Stickoxide pro 100 Kilometer ausstoßen, weniger als halb so viel wie in Europa mit 80 Milligramm aus der aktuell gültigen Euro-6-Norm.

Seit Ende der 90er Jahre, als das erste Hybridauto namens Prius auf den Markt kam, setzt Toyota auf die Hybriden. Anfangs belächelt, haben sie seither acht Millionen Fahrzeuge weltweit mit Benzin- und Elektromotor verkauft. Mittlerweile kostet der Hybridantrieb nicht mehr als ein Dieselfahrzeug.

Jetzt rührt Toyota eifrig die Werbetrommeln für nächste Technikrevolution: Den Brennstoffzellenantrieb in der viersitzigen Limousine Mirai, japanisch für Zukunft. Für Mirai-Chefingenieur Yoshikazu Tanaka läutet der Wagen etwas großspurig gleich „die Energiewende hin zu einer wasserstoffbasierten Gesellschaft ein“. Denn Wasserstoff tauge nicht nur als umweltfreundlicher Kraftstoff, sondern auch als Speicher für Strom aus Sonne und Wind, der gerade nicht gebraucht wird.

Das Wichtigste über Wasserstoff und Brennstoffzelle

Strom entsteht auch in der Brennstoffzelle des Mirai. Dafür reagieren in ihrem Inneren Wasserstoff und Sauerstoff, aus dem Auspuff kommt nur Wasserdampf. Toyota nutzt dabei seine Erfahrung mit elektrischen Antrieben: Der Elektromotor stammt aus dem RX450h, ein Hybrid-SUV der Schwestermarke Lexus. Die Nickel-Metallhydrid-Batterie speichert Bremsenergie und gibt einen Extrakick beim Beschleunigen. Batterie wie Motorkontrolleinheit stammen ebenfalls aus dem Konzernbaukasten. Brennstoffzelle und Hochdrucktanks sind Neuentwicklungen, die Toyota selbst herstellt.

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