10. Was bringen die Label rund um den Winterreifen?
Winterreifen werden seit Anfang der 50er Jahre überwiegend mit „M&S“ oder „M+S“ gekennzeichnet, das für „Mud and Snow“ oder „Matsch und Schnee“ steht. Die Buchstaben zeichnen zwar grundsätzlich alle Winterreifen aus, allerdings unterliegt die Angabe keinen offiziellen Prüfungen. Daher warnen Experten schon seit Jahren davor, der Bezeichnung blind zu vertrauen. „Moderne Winterreifen tragen daher zusätzlich das Schneeflocken-Symbol“, sagt Ruprecht Müller.
Außerdem hat die EU im vergangenen Jahr ein Ampelsystem eingeführt, wie es schon bei Kühlschränken oder Fernsehern im Einsatz ist. Anders als die Energieeffizienz geben die Farben Rot, Grün und Gelb mit ihren jeweiligen Abstufungen Auskunft über drei Schlüsseleigenschaften: den Rollwiderstand, das Bremsverhalten auf nasser Fahrbahn und die Geräuschentfaltung beim Abrollen auf dem Asphalt.
11. Wie teuer wird der Reifenwechsel?
Die Kosten für Winterreifen und deren Montage variieren von Werkstatt zu Werkstatt deutlich. „Daher empfehlen wir, sich mindestens fünf Angebote in der Region einzuholen, und danach zu entscheiden“, sagt Ruprecht Müller. Ideal sei ein Querschnitt von kleinen ortsansässigen Werkstätten, Autohäusern und Reifendienst-Ketten.
Durchschnittlich verlangen die Mechaniker für den Reifenwechsel zwischen 10 und 58 Euro. Dabei hängt der Preis auch von der Größe der Reifen ab. SUV-Fahrer zahlen mehr als Kleinwagen-Besitzer. Etwa die Hälfte der Betriebe in Deutschland verlangt außerdem einen Aufschlag von 4 bis 14 Euro für die Arbeit mit Leichtmetallrädern.
Müssen die Reifen auch noch gewuchtet werden, belaufen sich die Preise laut ADAC auf 27 bis knapp 100 Euro. Beim Wuchten werden die Reifen mit kleinen Gewichten so austariert, dass sie genau gleich schwer sind und somit das Auto gleichmäßiger über die Fahrbahn rollen kann. Passiert das nicht, kann eine Unwucht die Stoßdämpfer stark belasten und das ganze Fahrzeug instabil werden.
12. Worauf muss beim Selberwechseln geachtet werden?
Die meisten Fehler passieren schon ganz einfach dadurch, dass die Schrauber daheim nicht in die Bedienungsanleitung schauen. „Jedes Auto ist anders. Ein Blick in die Bedienungsanleitung lohnt sich also“, sagt Müller. „Vor dem Anheben sollte der erste Gang eingelegt und die Handbremse angezogen sein.“ Der Wagenheber dürfe dann nur dort angesetzt werden, wo der Hersteller es angegeben hat. Sobald die Schrauben gelöst wurden und der alte Reifen abgenommen ist, sollte die Auflagefläche mit einer Stahlbürste von Rost gereinigt werden. Wichtig ist auch, die für das jeweilige Rad passende Schraube zu verwenden. Die Radschrauben selbst mit dem vorgeschrieben Drehmoment anziehen.
Beim Aufziehen der Reifen muss die Laufrichtung eingehalten werden, damit Wasser und Matsch auch über die Rillen richtig abgeleitet werden kann. Dann die Schrauben fest anziehen, und nach 20 Kilometern Fahrt noch einmal nachziehen.