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Noch immer Millionen unverdrossene Fans Windows XP stirbt im April endgültig

Fast 13 Jahre nach der Markteinführung beendet Microsoft endgültig den Support für seinen Betriebssystem-Oldie Windows XP - und wirbt auch auf der diesjährigen Cebit vehement für den Umstieg auf aktuelle Windows Versionen, doch auch in Deutschland hat XP noch immer Millionen unverdrossene Fans. Trotz aller - gravierenden - Sicherheitsprobleme.

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So sieht Windows 8.1 aus
Tempo, bitte! Microsoft werde seine Produkte künftig schneller überarbeiten, kündigte Firmenchef Steve Ballmer an. Windows 8.1 ist dafür ein gutes Beispiel: Vorgänger Windows 8 ist noch nicht einmal seit einem Jahr am Markt, da redet das Unternehmen schon über den Nachfolger. Quelle: AP
Der Startbildschirm von Windows 8.1 ähnelt dem Vorgänger, allerdings können Nutzer künftig die Kacheln mehr an ihre eigenen Bedürfnisse anpassen – vier Größen sind erlaubt. Für viele dürfte jedoch etwas anderes wichtiger sein... Quelle: Microsoft
Wer mit der Kacheloberfläche nicht klar kommt, kann künftig gleich im Desktop-Modus starten. Und der enthält auch wieder einen Startknopf (unten links) – der führt zum neuen Startmenü, das Microsoft mit Windows 8 eingeführt hat. Quelle: Microsoft
Der Sperrbildschirm lässt sich jetzt individueller gestalten – so können Nutzer im Hintergrund eine Diaschau mit ihren Bildern laufen lassen, auch animierte Hintergründe sind möglich. Quelle: Microsoft
Kalender, E-Mail und Foto nebeneinander: In Windows 8.1 lässt sich der Bildschirm in mehrere Abschnitte teilen (bisher waren nur zwei möglich). Wie sinnvoll das ist, hängt allerdings von der Bildschirmauflösung ab. Erleichtert wird der Umgang mit mehreren Monitoren, Anwendungen sollen ohne großen Aufwand hin- und hergeschoben werden können. Quelle: Microsoft
Den Online-Speicher Skydrive integriert Microsoft noch enger ins Betriebssystem. Er soll es beispielsweise erleichtern, Dateien zwischen verschiedenen Geräten abzugleichen. Quelle: Microsoft
Eine für alles: Die Suche in Windows 8.1 durchforstet nicht nur den eigenen Rechner, sondern auch das Internet. Quelle: AP

Bundeskanzler Gerhard Schröder verschickte beim Messerundgang Multimedianachrichten vom Handy, AOL war der härteste Wettbewerber von T-Online, und Nokia präsentierte mit dem Slider-Handy 7650 eines der ersten Foto-Telefone für den deutschen Markt - mit einer Auflösung von 640 x 480 Bildpunkten). Kanzler, Messetrends und Mobilfunkgiganten der Cebit 2002 sind längst Geschichte. Nur Windows XP, das PC-Betriebssystem, das der Softwareriese Microsoft ein gutes Vierteljahr vor Beginn der Computermesse auf den Markt gebracht hatte, das läuft auch heute noch auf rund zehn Millionen Computern alleine in Deutschland.

Und - mehr als eine Dekade nach dem Marktstart - in diesem Jahr ist der Softwaredinosaurier noch einmal ein überraschend großes Messethema. Und zwar nicht, weil Microsoft oder ein paar Liebhaber historischen Programmcodes einen unrunden Geburtstag des Softwarepakets feiern wollten. Im Gegenteil, in diesem Jahr geht es auf der Cebit darum, XP endgültig in den Ruhestand zu verabschieden. 

Am 8. April, so hat es der Softwareriese aus Redmond lange schon angekündigt, ende der Support für die angejahrte Plattform, abgesehen von ein paar ausgewählten Sicherheitsaktualisierungen gibt es dann keinerlei Updates mehr, keine Patches - Softwareflicken, die Programmfehler beheben - und auch keine Hotline-Dienste für Nutzer des Programms. 

Diesmal, da bleibt Microsoft eisern, werde es keine Verlängerung des Supports mehr geben, keine Gnadenfrist mehr für Nachzügler, wie sie Redmond seinen zögerlichen Kunden vor drei Jahren schon einmal eingeräumt hatte. In weniger als einem Monat ist für XP wirklich Schluss.

Soweit zumindest der Plan, für den Oliver Gürtler, der in der deutschen Microsoft Dependance da Geschäft mit der Windows-Plattform steuert, nach Kräften trommelt - und für den er auf der aktuellen Cebit vermutlich fast öfter noch von XP spricht als von der aktuellen Softwaregeneration Windows 8, beziehungsweise Windows 8.1.

Allein, die treuesten der Treuen, vielleicht auch die Unverdrossensten der Windows-Oldie-Fans sie wollen - selbst wenn inzwischen längst der Ur-Ur-Enkel von XP auf dem Markt ist - nicht von dem Alt-Windows lassen. Noch immer läuft auf geschätzt zehn Millionen PCS in Deutschland die Uralt-Software.

Und bereitet Microsoft und IT-Sicherheitsspezialisten gleichermaßen Kopfzerbrechen. Denn der Betriebssystem-Grufti ist technisch längst überholt. Ob Sicherheits- oder Programmdesign - trotz insgesamt drei mittlerweile ausgelieferter großer Servicepacks ist die Software konzeptionell schlicht komplett veraltet.

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