
Frankfurt Im Jahre 2070 sind die natürlichen Ressourcen aufgebraucht, die Lebensräume rapide geschrumpft. Technologie und Forschung sind der Schlüssel zum Überleben, wie es eingangs des jüngsten Sprösslings aus der „Anno“-Reihe heißt. Dieses Mal ist bei der Aufbausimulation alles ganz anders, aber doch ist vieles irgendwie auch gleich geblieben.
Die Zeit der Schmiede, Bauern, Fischer und Holzfäller ist vorbei. Nach dem Schmelzen der Polkappen sind weite Teile der Erde überschwemmt. Der Klimawandel zwingt die Menschen sich dem erhöhten Wasserspiegel anzupassen. Weite Strecken des vorher fruchtbaren Landes sind unbewohnbar und neue Technologien sollen Abhilfe schaffen. Der Spieler muss sich mit vielfältigen ökologischen Problemen auseinandersetzen. Er kann sich dabei für eine von zwei sehr unterschiedlichen Fraktionen entscheiden. Entweder wählt er die industriell, effiziente Tycoons-Fraktion oder die nachhaltige, umweltbewusste Eco-Fraktion. Im weiteren Verlauf der Handlung kommen noch die forschenden Techs hinzu.
Zunächst beginnt das Abenteuer ganz klassisch mit einem kleinen Schiff und der Suche nach der passenden Insel, wo das eigene Kontor errichtet wird. Das war es aber schon mit den Gemeinsamkeiten aus der guten alten „Anno“-Zeit. Das wird an Land sehr schnell deutlich, denn die Gebäude benötigen neuerdings Strom. Den erzeugen Ecos und Tycoons auf unterschiedliche Weise. Die ökologische Fraktion setzt auf Windräder und Solarzellen, während die industriell orientierte Fraktion Kohlekraftwerke und Atomreaktoren errichtet.
Weiter geht es auch unter Wasser
Es gibt zum ersten Mal mit der Welt unter Wasser eine neue Spielebene, die den Orient aus „Anno 1404“ vollständig ersetzt. Wer mit seiner Siedlung eine höhere Zivilisationsstufe erreicht und sich die Unterstützung der Techs sichert, kann in der Werft U-Boote vom Stapel laufen lassen. Damit können Unterwasserplateaus besiedelt werden, auf denen Rohstoffe wie Öl und Diamanten erschlossen werden. Es entstehen wunderschön animierte Metropolen, in denen die Gebäude aller Gruppen nebeneinanderstehen.
Herausforderungen steigen
Mit fortlaufender Spieldauer steigen die Herausforderungen an den Spieler immer weiter an, denn es gilt, die wachsenden Bedürfnisse der Bevölkerung zu befriedigen und den Warenbestand beständig im Auge zu behalten. Wer viele Betriebe errichtet, der verschmutzt auch die Umwelt seiner kleinen Gesellschaft, und in der Ökobilanz kann der Verschmutzungsgrad abgelesen werden. Eine schlechte Bilanz führt zu schlechter Luft und die Erträge der bewirtschafteten Flächen nehmen ab. Dabei müssen die Energieerzeugung und die Eroberung der Unterwasserwelt immer im Auge behalten werden. Der Spieler ist immer mit vielen Aufgaben gleichzeitig beschäftigt.
Endlose Möglichkeiten für lange Abende
„Anno 2070“ ist viel komplexer als seine Vorgänger und wer alle Ecken des Spiels erforschen will, der braucht gut und gerne bis zu 80 Spielstunden. Die Entwickler haben mit dem Klimawandel geschickt ein aktuelles Thema in das Geschehen eingebaut. Vor allem im Endlosspiel hat der Spieler ungeahnte Möglichkeiten, die Zukunft seiner Insel zu gestalten. „Anno 2070“ ist eine Aufbausimulation mit wenigen Schwächen und hohem Suchtpotenzial. Die langen Winternächte können kommen.
Das Spiel läuft ab Windows XP SP3, einem Prozessor ähnlich dem Core Duo zwei von Intel, zwei GB Arbeitsspeicher und einer DirectX- 9-kompatiblen Grafikkarte mit 256 MB.
„Anno 2070“ ist im Vertrieb von Ubisoft erschienen und kostet rund 40 Euro. Das Spiel ist freigegeben ab sechs Jahren.