Raumfahrt Der erste Mensch auf dem Mond

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Dramatische Landung der Apollo 11

Foto des ersten Fußabdrucks im Sand der Mondoberfläche. Quelle: dapd

Das Unternehmen „Apollo 11“ begann am 16. Juli 1969. Pünktlich um 9.32 Uhr Ortszeit (14.32 Uhr mitteleuropäischer Zeit hob die Saturn-V-Rakete in einem riesigen Feuerschweif vom Startgelände Cape Kennedy in Florida ab. An Bord der Raumkapsel befand sich neben Armstrong und Aldrin als dritter Astronaut Michael Collins. Er war der Pilot des Mutterschiffes und musste in einer Mondumlaufbahn zurückbleiben, während seine beiden Gefährten auf dem Erdtrabanten Geschichte schrieben.

Der knapp 400.000 Kilometer lange Flug zum Mond verlief reibungslos; er war nach zwei Probeflügen von „Apollo 8“ im Dezember 1968 und „Apollo 10“ fünf Monate später schon fast Routine. So waren mit „Apollo 10“ bis auf die Landung bereits alle notwendigen Manöver geprobt worden. Auch das erste schwierige Manöver vier Stunden nach dem Start, das Ankoppeln der zwischen der dritten Raketenstufe und dem Versorgungsteil der „Apollo“-Kapsel untergebrachten Landefähre an die Kopfseite der Kapsel, ging ohne Probleme über die Bühne. In dieser Formation erreichte „Apollo 11“ am 19. Juli den Mond.

Treibstoff für nur noch 20 Sekunden

Tags darauf trennte sich die Landefähre mit Armstrong und Aldrin vom Mutterschiff und begann den Abstieg zum Erdtrabanten. Die letzten Sekunden vor dem Aufsetzen der Fähre im Mare Tranquillitatis (Meer der Ruhe), einer Tiefebene am Mondäquator, gestaltete sich dramatisch. Um Felsbrocken im Landegebiet auszuweichen, schalteten die Astronauten Augenblicke vor der Landung auf Handsteuerung um. Als die Fähre am 20. Juli um 21.17 Uhr mitteleuropäischer Zeit aufsetzte, hatte sie nur noch Treibstoff für knapp 20 Sekunden.

Drei Stunden früher als geplant öffnete sich dann die Luke der Landefähre und die Astronauten traten im unförmigen Schutzanzug und dem Versorgungstornister auf dem Rücken in den glühend heißen Mondmorgen hinaus. Über zwei Stunden hielten sich der 38-jährige Armstrong und der ein Jahr ältere Aldrin außerhalb der Fähre auf. Sie bauten wissenschaftliche Geräte auf, sammelten Gesteinsproben und führten ein Telefongespräch mit US-Präsident Richard Nixon. Armstrong und Aldrin enthüllten eine Gedenkplakette mit der Inschrift: „Hier haben Menschen vom Planeten Erde im Juli 1969 erstmals den Fuß auf den Mond gesetzt. Wir kamen in Frieden für die Menschheit.“ Auch eine amerikanische Flagge stellten sie auf.

21 Stunden und 36 Minuten auf dem Mond

Spannung kam noch einmal beim Start der Fähre vom Mond auf. Doch auch der funktionierte problemlos. 21 Stunden und 36 Minuten nach der Landung zündete das Triebwerk des Oberteils der Fähre, das Landeteil diente als Startrampe. Dreieinhalb Stunden später koppelte die Fähre wieder an das Mutterschiff an, in dem Collins in 110 Kilometer Höhe den Mond umrundet hatte. Am 24. Juli kehrten die Raumfahrer wohlbehalten von ihrer historischen Mission zurück. Bis Dezember 1972 gab es noch fünf weitere Mondlandungen. Insgesamt setzten zwölf Amerikaner ihren Fuß auf den Mond.

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