Smartphone Worauf Sie bei einem LTE-Handy achten sollten

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Fortschritte bei der Netzabdeckung

Die Netzabdeckung kann sich inzwischen sehen lassen, zumindest, wenn man in die Großstädte schaut. Nach Angaben von Statista war LTE Mitte 2014 beispielsweise in Berlin und Hamburg für fast 100 Prozent aller Haushalte verfügbar. Die Zahlen werden deutlich schlechter, wenn ganze Bundesländer in die Statistik genommen werden, denn außerhalb der Großstädte auf dem Land ist die Verfügbarkeit von LTE noch sehr lückenhaft.

In Baden-Württemberg lag die Netzabdeckung Mitte 2014 bei 75 Prozent, in Nordrhein-Westfalen bei knapp 90 Prozent, in Bayern bei gut 87 Prozent. Das Schlusslicht bildet das Saarland, wo LTE nur für 72 Prozent aller Haushalte zu haben ist. Die Zahlen stammen aus dem Breitbandatlas der Bundesregierung. Den aktuellen Stand der LTE-Verfügbarkeit kann man auf der Webseite Zukunft-Breitband abrufen.

Unterschiede bei LTE-tauglichen Smartphones

Beim Kauf eines LTE-tauglichen Geräts reicht es nicht, zu prüfen, ob LTE in der Featureliste steht. Es gibt nämlich unterschiedliche LTE-Module. Diese werden eingeteilt in die Cat 3, Cat 4 oder Cat 6. Erst ab Cat 4 werden Downloads von bis zu 150 MBit/s und Uploads von bis zu 50 MBit/s unterstützt.

In der Praxis dürften aber Cat-3-Geräte ausreichen. Auch diese unterstützen bereits 100 beziehungsweise 50 MBit/s. LTE Cat 6, auch als LTE Advanced bezeichnet, ermöglicht Übertragungsraten von bis zu 300 MBit/s im Download und bis zu 50 MBit/s im Upload. Entsprechende Angebote wie etwa "LTE Max" der Telekom sind aber noch selten und abhängig vom Netzausbau in der jeweiligen Region.

Abfrage LTE-Verfügbarkeit Quelle: Screenshot

Beim Handykauf kann auch ein Blick auf die unterstützten Frequenzbänder sinnvoll sein. Vor allem, wenn man viel im Ausland unterwegs ist. Zwar ist LTE ein weltweit definierter Standard, doch bei den verwendeten Frequenzen gibt es ein ziemliches Wirrwarr. Insgesamt wird auf 40 unterschiedlichen Frequenzen gefunkt und empfangen. Unterschiedliche Regionen verwenden auch unterschiedliche Frequenzbänder.

Wenn man Pech hat, kann man mit einem in Deutschland erworbenen Handy in den USA nicht mit LTE ins Web, sondern ist auf WLAN-Hotspots angewiesen. In Deutschland üblich sind beispielsweise die Frequenzbänder 3 (1,8 GHz), 7 (2,6 GHz) und 20 (800 MHz). Auf dem Land kommt vielfach 800-MHz-Frequenz zum Einsatz, da diese über eine größere Reichweite verfügt, in Großstädten sind 2,6 GHz günstiger.

Praktisch alle Smartphones unterstützen mehrere Bänder und Frequenzen, das iPhone 6 beispielsweise unterstützt 20 Bänder.

LTE für Notebooks und PCs

Wer auf dem Notebook den schnellen Mobilfunkstandard nutzen will, kauft sich einen LTE-Surfstick und steckt ihn an den USB-Anschluss des Mobilrechners. Solche Sticks gibt es beispielsweise von Huawei mit dem Huawei E 398. Verkauft werden die Sticks auch bei Mobilfunkbetreibern wie Telekom oder Vodafone.

LTE wird von der Bundesregierung und den Mobilfunkbetreibern bekanntlich vorangetrieben, um auch ländliche Gebiete, in denen das Verlegen von Kabeln zu teuer und zu langwierig ist, mit Breitband-Internet zu versorgen. Wer also außerhalb der Metropolen wohnt und keinen schnellen DSL-Anschluss bekommt, aber einen 4G-Mobilfunkmast in Empfangsreichweite hat, darf auf einen zügigen Webzugang hoffen. Dafür braucht man einen LTE-Router. Beispielsweise den Fritz! Box 6842 LTE von AVM oder den Telekom Speedbox LTE III. Ist das Funksignal in der Wohnung zu schwach, kann man eine externe Antenne ans Fenster stellen und mit dem Router verbinden.

Die Zukunft von LTE: 5G

Es sieht also so aus, als ob LTE uns noch eine ganze Weile lang begleiten wird. Als schneller Internetzugang für Mobilgeräte und als DSL-Ersatz für Regionen ohne vernünftiges DSL.

Und sollte 4G doch einmal ausgereizt sein, dann steht schon der nächste LTE-Standard vor der Tür. Die Telekom hat gerade ein "Innovationslabor 5G:haus" angekündigt, in dem sie mit Partnern wie beispielsweise Samsung, Nokia, Qualcomm oder Huawei an der nächsten Mobilfunktechnik arbeiten will.

Huawei plant derweilen in München eine "innerstädtische Testumgebung für 5G-Technologien". Dabei sollen die Bayerische Staatsregierung, die Stadt München, die Technische Universität München sowie der Provider M-Net mithelfen, den kommenden Mobilfunkstandard testweise zu realisieren.

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