Winfried Wilcke will mit seinem Forscherteam den „Mount Everest der Batterietechnik“ besteigen, sagt er. Der deutsche Physiker arbeitet beim amerikanischen IT-Riesen IBM und erforscht neuartige Lithium-Luft-Batterien. Das Ziel des sogenannten Battery 500 Projects ist, einen Stromspeicher zu schaffen, der ein Mittelklasseauto 800 Kilometer weit bringt. Die Batterien müssten dafür eine ähnliche Energiedichte aufweisen wie Benzin oder Diesel. Gelingt das, könnten Batterien den Sprit aus Erdöl ersetzen.
Die hohe Energiedichte will Wilcke erreichen, indem er die Lithium-Ionen in der Batterie mit dem Sauerstoff aus der Umgebungsluft statt wie bisher mit Kohlenstoff reagieren lässt. Die Luft wird in den Akku eingesaugt, die folgende chemische Reaktion setzt
Strom frei. Der treibt das Auto an. Schließt der Fahrer den Wagen an die Steckdose an, entweicht während des Ladevorgangs die Luft wieder aus dem Akku. Forscher sprechen deshalb von einer atmenden Batterie.
Bis 2020 will IBM den Superakku marktreif haben. Ein Erfolg Wilckes würde einen unglaublichen Entwicklungssprung in der Batterietechnik bedeuten. Denn die heute üblichen Lithium-Ionen-Akkus erschlaffen spätestens nach etwa 150 Kilometern.
Schaltet der Fahrer an kalten Winter- oder an heißen Sommertagen die Heizung oder Klimaanlage an, schrumpft die Reichweite abermals.
Strom aus dem Strom
Mannshohe Turbinen, tonnenschwere Generatoren: Heutige Wasserkraftwerke sind groß und teuer. Karl Reinhard Kolmsee hat mit seinem Unternehmen Smart Hydro Power in Feldafing am Starnberger See jetzt eine kleine Variante entwickelt: schwimmende Kleinstwasserkraftwerke, die bis zu 35 Kilowatt leisten. Sie sollen Siedlungen am Amazonas oder in der Wildnis Kanadas, die keinen Zugang zum öffentlichen Energienetz haben, mit Strom versorgen. Die Minikraftwerke sind zudem billiger und umweltfreundlicher als die dort bisher eingesetzten Dieselgeneratoren. Kolmsee schätzt den Markt auf rund 100 000 Anlagen jährlich.