Ärger im Urlaub Die größten Hotel-Desaster

Der perfekte Urlaub besteht aus Sonne, Strand und einem sauberen Hotel. Aber auch wenn auf den ersten Blick alles gut scheint, steckt der Teufel meist im Detail. Die größten Hotel-Ärgernisse.

Mehr Schein als SeinIm Katalog und im Internet sehen die meisten Hotels aus wie ein absoluter Traum. Das Designer-Badezimmer grenzt direkt an das Schlafzimmer, getrennt nur durch eine gläserne Schiebetür. Das Waschbecken und die Dusche sind aus schwarzem Marmor. Betrachtet man das Hotel aber nicht mehr durch einen Bildschirm, sieht das High-Class Bad nach einmal Händewaschen schon aus wie die Schultoilette am Nachmittag und Glaswände verflucht man nach den ersten zehn Minuten. Auch der riesige Spiegel vor dem Bett verleiht keine "Tiefe und Weite" mehr, wie es auf dem Foto schien. Man fühlt sich beobachtet von sich selbst und schreckt ständig hoch, weil man eine Bewegung wahrnimmt. Quelle: dpa
DuftchaosAuch wenn das Hotel schön und sauber aussieht, herrscht oft ein absoluter Duft-Terror. Schon in der Hotellobby wollen viele Hoteliers ihren Gästen etwas Gutes tun und versprühen feinsten Raumduft. Denn: Forscher wissen schon lange, dass der Geruchssinn das Unterbewusstsein anspricht und die Stimmung beeinflussen kann. Deshalb wird munter drauf los experimentiert. Wenn der Spa-Bereich in Zitronengras-Duft ertrinkt und das Schlafzimmer von Orangen-Essenzen vernebelt wird, erreichen die Hotels aber das Gegenteil. Statt wohltuender und entspannender Duftergebnisse stehen Kopfschmerzen auf dem Plan. Quelle: dpa
MisstrauenGrade im Sonnenparadies angekommen, schon wird vermutet, man sei ein Betrüger. Direkt nach "Herzlich Willkommen" folgt "Könnte ich bitte Ihre Kreditkarte haben?" - eine Vorsichtsmaßnahme, natürlich. 50 Euro werden abgebucht und sind selbstverständlich direkt nach der Abreise wieder zurück auf dem Konto. Es könnte ja sein, dass man die Minibar plündern will, die Badeschlappen einsteckt oder die Schranktür kaputt macht. Wer sich weigert, der muss sich direkt zu Beginn des Urlaubs auf eine langwierige Diskussion mit dem Hotelpersonal einstellen. Dieser Kreditkarten-Trend ist in Deutschland zum Glück noch nicht verbreitet, international aber im Kommen. Quelle: Reuters
Schlüssel vs. Karte Statt schweren, großen Zimmerschlüsseln gibt es in Hotels heutzutage fast ausschließlich federleichte, kleine Plastikkärtchen. Damit lassen sich Türen im Handumdrehen öffnen. Einfach neben dem Türgriff einstecken, warten bis das Lämpchen grün leuchtet und die Klinke sich herunterdrücken lässt. Eigentlich. Wenn man die Karte nämlich nach minutenlangem Wühlen in den Tiefen seiner Handtasche gefunden hat, kommt es immer öfter vor, dass sie einem den Dienst verweigert. Oder man vergisst sie direkt im Zimmer. Im besten Falle ist dann auch noch die eigene Zimmernummer aus dem Gedächtnis verschwunden. Praktisch ist der Schlüsselersatz nur für die Hotelbetreiber: Die Karten sind billig und lassen sich einfach ersetzen. Quelle: dpa
NetzproblemeFacebook, E-Mails oder Skype: Auch im Urlaub wollen die wenigsten auf Internet verzichten. Früher musste man noch umständlich an der Rezeption nachfragen, es gab horrende Preise und eine schlechte Verbindung. Die ist in den meisten Fällen geblieben. Doch immer häufiger gibt es beim Einchecken das WiFi-Passwort gratis mit dazu. Auf dem Zimmer beginnt dann der Spaß: Nachdem der Computer gefühlte 20 Minuten das richtige Netz sucht, muss man die ungefähr 29stellige Ziffernfolge für den "persönlichen 24-Stunden-W-LAN-Zugang" eingeben. Das erste mal funktioniert es natürlich nicht, beim zweiten mal ist die Ernüchterung groß. Es funktioniert, aber die Verbindung ist mehr als schwach. Nach zahlreichen Versuchen die Mail doch noch abzuschicken, fragt man an der Rezeption nach. Die Antwort: Ja, das Netz ist "nicht das schnellste". Aber, es gibt ein Upgrade. Natürlich nur gegen Aufpreis. Quelle: dpa
Der Bettwäsche-KampfWenn es um Bettwäsche geht, herrscht in fast allen Hotels ein Einheitsmuster. Die Überdecken sind extrem straff festgezurrt, glattgebügelt und bewegen sich keinen Zentimeter. Darauf liegen ein halbes Dutzend Kissen, steif und mit robusten Textilien bezogen. Will man am Abend gemütlich ins Bett, muss erst einmal die oberste Kissenschicht mit spitzen Fingern auf den Boden befördert werden. Danach geht es an die Überdecke: Mit einem beherzten Ruck wird sie entfernt. Danach gleicht das Zimmer aber einem Chaoshaufen. Quelle: dpa
Kleider-KriseIm Kaufhaus sind die Klamotten fein säuberlich aufgereiht, nach Größen und Farben sortiert. In guten Wochen sieht es im heimischen Kleiderschrank ähnlich aus. Natürlich sollen auch im Urlaub Hemden & Co. nicht im Koffer zerknittern, also ab in den Schrank damit. Was dann folgt ist ein Grauen. Die typischen Hotel-Bügel sind diebstahlsicher befestigt. Sie haben keinen Haken, sondern einen Nagel als Vorrichtung zum Aufhängen, die man nur mit Fingerspitzengefühl aus der Halterung lösen kann. Nach dem dritten Kleidungsstück ist man mit den Nerven am Ende. Dann doch lieber aus dem Koffer leben. Im Badezimmer sieht es nicht besser aus. Fein säuberlich aufgestapelt liegen die flauschig weißen Handtücher auf dem Glasschränkchen. Doch wohin damit nach dem Duschen? Handtuch-Haken sind in den meisten Fällen Mangelware. Quelle: dpa
Das Lichter-Labyrinth Lichtschalter haben eine simple Funktion: Sie schalten das Licht an. Wie der Name eben sagt. In vielen Hotels sind Lichtschalter aber nicht gleich Lichtschalter. Wer links neben der Tür den Schalter betätigt, der entflammt immer häufiger ein ganzes Lichtermeer: Deckenfluter, Stehlampen, indirekte Leuchtstäbe und dimmbare LED-Lämpchen. Aber wo schaltet man die Lichtshow wieder ab? Neben der Eingangstür, auf der gegenüberliegenden Seite, neben dem Bett? Der eine Schalter dimmt, der andere löscht direkt alle Lichter und beim dritten tut sich gar nichts. Vor lauter Bemühungen, die bestmögliche Lichtstimmung zu erzeugen, geht oft gar nichts mehr: Entweder Flutlicht oder Dunkelheit. Quelle: dpa
Horrende PreiseNach einem entspannten Tag am Pool kommen die meisten erschöpft und sonnengebräunt zurück auf das Hotelzimmer. Vor dem Abendessen noch schnell eine eiskalte Cola aus der Minibar - für mindestens fünf Euro. Doch der Preisschreck wird meist erst beim Auschecken auf der Rechnung sichtbar. Auch Wasserflaschen kosten gut und gerne an die zehn Euro. Zum Vergleich: Im Supermarkt gibt es die herkömmlichen Plastikflaschen für nicht mehr als 25 Cent. Im Hotel zahlt der Gast also rund 40 Mal so viel. In einem Fünf-Sterne-Hotel in Frankfurt wartet auf die Gäste der nächste Schreck. Popcorn, das Kilo für 128,57 Euro. Das kleine Schälchen auf dem Nachtisch will gegessen werden. Der horrende Preis von 4,50 Euro für 35 Gramm steht kaum lesbar daneben. Quelle: dpa
Erkältungsalarm Draußen herrschen tropische Temperaturen, die Sonne brennt und viel mehr als ein luftiges Sommerkleid ist nicht nötig. Doch im Supermarkt, in Restaurants und in Hotels ist die Temperatur oft auf arktische Temperaturen runtergekühlt. 18 Grad, 365 Tage im Jahr. Auf dem Hotelzimmer summt und brummt die Klimaanlage wie ein stetiger Begleiter in der Ecke. Wenn zu allem Überfluss auch noch die Fernbedienung kaputt ist, muss die Rezeption in Dauerschleife informiert werden, doch bitte die Klimaanlage auf eine humane Temperatur einzustellen. Sonst heißt es schneller als Gedacht: Ab zum Arzt! Quelle: dpa
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