
Einen Berufspendler zum Umstieg vom Auto auf den öffentlichen Nahverkehr zu bewegen, ist seit Jahren eine Herausforderung für viele Ballungsräume. Das Konzept für den kombinierten Verkehr aus Auto und Bahn - Park & Ride - gibt es seit den 60er Jahren und trägt erst langsam richtig Früchte. „Autofahren ist inzwischen wesentlich teurer geworden, die Autofahrer nehmen das Angebot deutlich mehr an als vor 30 Jahren“, sagt Matthias Knobloch vom Auto Club Europa (ACE). Das Angebot zielt auf die Entlastung der Innenstädte von Verkehrschaos und Umweltbelastungen: Geparkt wird etwa am Stadtrand und ins Zentrum wird mit Bus oder Bahn gefahren.
Kommunen sollen stärker auf Park & Ride setzen
Auch der Verband der Deutschen Verkehrsunternehmen (VDV) bestätigt die zunehmende Nutzung. „Frühere Kritik, Park & Ride-Einrichtungen seien nicht ausgelastet, trifft heute nicht mehr zu“, sagt VDV-Sprecher Lars Wagner. Im Gegenteil, die komfortable und staufreie Fahrt in die Innenstadt werde stark angenommen, bis hin zu Ausnahmefällen, in denen Zusatzfahrten eingesetzt werden müssten. Das allerdings bringe dann aber auch Zusatzkosten für die Unternehmen.
Aus Sicht des ACE haben die Kommunen in den vergangenen Jahrzehnten nicht genug für ein Umdenken bei den Autofahrern getan, kritisiert der ACE. Es seien zwar Stellplätze für das Park & Ride zur Verfügung gestellt worden, aber richtig daran geglaubt oder dafür geworben hätte kaum jemand, sagt der verkehrspolitische ACE-Sprecher Knobloch. „Es muss den Pendlern signalisiert werden: Ihr seid auch ohne Auto hervorragend mobil.“ Knobloch fordert eine kommunale Verkehrspolitik, die alle Verkehrsmittel einbezieht und eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den Städten und ihren Verkehrsunternehmen.