Energie-Spielzeug Spielsachen mit Solarantrieb

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Auch Lego wird grün

Ein Ford Explorer aus Lego Quelle: dapd

Wettbewerber Lego aus dem dänischen Billund fährt eine ähnliche Strategie. Der Hersteller bunter Bauklötzchen bietet beispielsweise das "Creator Haus" für 60 Euro an. Auf das Dach der zweistöckigen Villa können die Kids Solarzellen montieren. "Kinder bauen häufig das nach, was sie in ihrem Alltag sehen. Dazu gehören Solarzellen, Windturbinen und Autos, die statt mit Benzin mit Elektrizität fahren", sagt Katharina Sutch, Brand- und Marketingdirektorin bei Lego. Die Lego-Sparte Education entwickelt Konzepte und Projekte für den Schulunterricht wie die "Die Grüne Stadt" mit Windrädern, Fabriken und Robotern.

Chemiebaukästen und Dampfmaschinen sind Geschichte. Heute tüfteln junge Forscher mit Solarzelle, Windrad und Wasserkraft. Der Stuttgarter Franckh-Kosmos-Verlag hat gleich fünf neue Experimentierkästen in der Reihe "Erneuerbare Energien" auf den Markt gebracht. "Inzwischen zählen die Kästen rund um erneuerbare Energien zu unseren Top-Sellern, die knapp 25 Prozent des Umsatzes ausmachen – Tendenz steigend", sagt Marketing- und Vertriebsleiter Heiko Windfelder. Kinder ab acht Jahren können aus Zahnrädern, Achsen, Steckern und Kabeln zig verschiedene Modelle bauen: heute einen Strandsegler, morgen einen Helikopter, übermorgen ein Rennauto. Beim Profi-Modell "Solar Master" (100 Euro) sind es 22 Fahr- und Flugzeuge – alle angetrieben mit Solarzellen. Allerdings bleibt das klassische Experimentieren bei der Kosmos-Reihe auf der Strecke. Im Vordergrund stehen die mechanischen Aspekte. Nicht umsonst tragen die Produkte daher den Untertitel "An Modellen verstehen".

Benutzung nur unter Aufsicht

Mit grünen Tüftler-Kästen wollen auch andere Hersteller Kasse machen. Ravensburger aus der gleichnamigen Stadt am Bodensee bietet in der Reihe "Science X" einen Erneuerbaren-Energien-Baukasten für 18 Euro, der Lego-Konkurrent Fischertechnik aus Waldachtal im Schwarzwald hat die Variante "Oeco Tech" für knapp 100 Euro im Programm. Interessant ist der Erweiterungskasten "Hydro Cell Kit", der zwar mit 120 Euro sogar teurer ist als das Basispaket, dafür aber eine echte Brennstoffzelle liefert und den Warnhinweis: "Benutzung nur unter der genauen Aufsicht von Erwachsenen."

Deutlich günstiger und einfacher im Aufbau sind die Modelle aus der "Green Science"-Serie von HCM Kinzel für 10 bis 15 Euro. Neben dem Solar-Eierkocher gibt es beispielsweise den "Dynamo Roboter". Der Pappkamerad bewegt sich durch einen handbetriebenen Dynamo und kann sein Maul auf- und zuschnappen lassen. Mit der "Umweltbatterie" lässt sich mit natürlichen Rohstoffen Energie erzeugen. Dazu werden an eine Kartoffel oder Zitrone Zink- und Kupferplättchen angeschlossen, die als Leiter dienen. In Verbindung mit dem wasserhaltigen Obst und Gemüse wird schwache elektrische Energie erzeugt, immerhin so viel, dass eine digitale Uhr die Zeit anzeigt. Kinderleicht, bis auf die Anleitung: Die scheint eher von und für Physikstudenten geschrieben zu sein.

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