
Ein schweres Erdbeben hat den isländischen Vulkan Bárdarbunga erschüttert. Das Beben erreichte die Stärke 5,3, wie der Geophysiker Gunnar Gudmundsson vom Isländischen Meteorologischen Institut der Nachrichtenagentur dpa am Sonntag sagte. Der Vulkan hatte am Samstag bei einer kleinen Eruption Lava ausgestoßen. Bereits seit Tagen waren Erschütterungen in dem Gebiet registriert worden.
Die Behörden riefen die Warnstufe Rot aus und verhängten in einem großen Radius um den Vulkan ein Flugverbot. Nach Angaben der Wetterbehörde bedeutet dies, dass ein Ausbruch bereits im Gange ist oder unmittelbar bevorsteht. Experten zufolge kann Vulkanasche in Flugzeugtriebwerken großen Schaden anrichten und sogar zum Ausfall der Turbinen führen.
Bereits 2010 hatte ein Ausbruch des isländischen Gletschervulkans Eyjafjallajökull den Flugverkehr in weiten Teilen Europas lahmgelegt. Damals wurden weite Teile des europäischen Luftraums für sechs Tage gesperrt. Mehr als zehn Millionen Flugpassagiere waren betroffen. Der Schaden betrug 1,7 Milliarden Dollar.





"Es gab eine intensive Erdbebenaktivität in dem Vulkan", sagte auch die Behördenvertreterin Kristin Jonsdottir. "Wir können nicht ausschließen, dass dies ein großer Ausbruch sein könnte." Wegen der erhöhten seismischen Aktivität ist die Region um den Vulkan bereits evakuiert worden.
Forschung
Die europäische Flugsicherung Eurocontrol teilte mit, sobald es zu einem Ausbruch komme, werde das Beratungszentrum für Vulkanasche in London Vorhersagen über die Aschekonzentration in der Atmosphäre machen. Daraufhin dürften die Behörden für die zivile Luftfahrt Hinweise herausgeben. Eine Änderung von Flugplänen und -routen läge Eurocontrol zufolge aber in der Verantwortung der Fluggesellschaften.
Auf der Spitze des Vulkans Bárdarbunga befindet sich der Vatnajökull-Gletscher. Die Region ist wegen dieses Gletschers - des größten auf Island - bei Touristen sehr beliebt.