
1. Was ist Lärm?
Ob Flugzeug, Rasenmäher oder Gespräch am Nachbartisch: Das menschliche Ohr nimmt alle Geräusche auf – Tag und Nacht und ohne Pause. Sie kommen in Form von Druckschwankungen als Schallwellen dort an und rund 15.000 Hörzellen wandeln sie in Signale fürs Gehirn um. Das bewertet sie, blendet Unwichtiges aus wie das Stimmengewirr auf Partys, entscheidet, ob durch das Geräusch Gefahren drohen oder jemand wichtige Informationen gibt. Schall wird dann zu Lärm, also einer Art akustischem Abfall, wenn er Störungen oder Schäden hervorruft. Während laute Musik motiviert, kann ein tropfender Wasserhahn zermürben.
2. Wie wird Lärm gemessen?

Der Schalldruck an der Schmerzgrenze, bei etwa 120 Dezibel, ist gut 5.000 Mal so groß wie an der Hörschwelle bei null Dezibel. Um die Darstellung des Schalls zu vereinfachen, wird eine logarithmische Zahlenskala gewählt, die in Dezibel (dB) angegeben wird: Eine Pegeländerung um zehn Dezibel entspricht dann etwa einer Verdopplung oder Halbierung der empfundenen Lautstärke.
3. Wie nehmen wir Lärm wahr?
Eine stark befahrene Straße verursacht einen Lärmpegel von 70 bis 80 Dezibel. Rauscht ein Lastwagen vorbei, kommt er auf rund 90 Dezibel. Hebt ein älteres Flugzeug ab, dröhnt es mit bis zu 120 Dezibel. Das Umweltbundesamt befragte 70.000 Menschen: Die meisten fühlen sich durch den Lärm des Straßenverkehrs gestört, danach folgen Fluglärm und Züge. Doch Lärmempfinden ist oft subjektiv, deshalb gibt es auch keinen Grenzwert: Sieht der Mensch die Lärmquelle, also beispielsweise das Flugzeug oder den Rasenmäher des Nachbarn, fühlt er sich durch den Krach stärker belästigt, als wenn er die Geräuschquelle nicht erkennt. Wer im Zug lesen will, empfindet bereits das Telefonieren des Nachbarn als Lärm. Denn das menschliche Gehirn stuft ein Gespräch als wichtig ein und will die Informationen aufnehmen.