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Klimaschutzaktion "Earth Hour" Wenn die Welt das Licht ausschaltet

In einer weltweiten Aktion rund um den Globus hat der WWF mit der „Earth Hour“ an das Umweltbewusstsein der Menschen appelliert. In Metropolen wie Berlin und London gingen für eine Stunde die Lichter aus.

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So soll das deutsche Klimaziel erreicht werden
Energieeffizienz25 bis 30 Millionen Tonnen an Kohlendioxid (CO2) sollen durch mehr Energieeffizienz eingespart werden. Für diesen größten Einzelposten im Aktionsprogramm legte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) den „Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz“ (NAPE) vor. Ein Kernpunkt ist mehr Effizienz durch Gebäudesanierung, um den Verbrauch für Heizung und Warmwasser zu senken. Hier sollen mit Hilfe steuerlicher Anreize pro Jahr drei bis vier Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Quelle: dpa
StromerzeugungDie Regierung nimmt auch den Energiesektor in die Pflicht. Zwischen 2016 und 2020 sollen die Unternehmen zusätzlich 22 Millionen Tonnen CO2 einsparen – wie, bleibt ihnen selbst überlassen. Im Aktionsprogramm wird zudem das Ziel bekräftigt, den Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch bis 2025 auf mindestens 40 Prozent und bis 2050 auf 80 Prozent zu steigern. Die Kraft-Wärme-Kopplung soll ausgebaut werden. Quelle: dpa
Verkehr IDer Verkehrssektor soll ein Minus von sieben bis zehn Millionen Tonnen CO2-Ausstoß beitragen. Den größten Anteil soll nach Angaben aus Regierungskreisen die Ausweitung der künftig nach Energieverbrauch gestaffelten Lkw-Maut auf Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen und ab 2018 auf alle Bundesstraßen bringen. Außerdem soll die Hybridtechnik bei Nutzfahrzeugen gefördert und der Schienengüterverkehr durch Beseitigung von Netzengpässen gestärkt werden. Regionalisierungsmittel für öffentliche Verkehrsmittel sollen erhöht und an Fahrgastzahlen sowie Emissionssenkung gekoppelt werden. Autofahrer sollen Gutscheine für Sprit-Spar-Trainings erhalten. Quelle: dpa
Verkehr IIAußerdem hält die Regierung an dem Ziel fest, den Marktanteil von Elektrofahrzeugen bis 2020 auf deutlich über eine Million Fahrzeuge zu erhöhen. Um das zu erreichen, ist im gewerblichen Bereich beispielsweise für Fuhrparks und Paketdienste die steuerliche Abschreibung vorgesehen. Bislang werden jährlich nur einige tausend E-Autos zugelassen. Quelle: dpa
Industrie, Gewerbe, AbfallwirtschaftAbfallvermeidung soll knapp zwei Millionen Tonnen CO2-Minderung bringen. Geplant ist ein neues Wertstoffgesetz statt der geltenden Verpackungsverordnung. In Kühlanlagen sollen besonders klimaschädliche Gase durch Verordnungen verdrängt werden. Das Äquivalent von mindestens minus zwei Millionen Tonnen CO2 soll die Minderung des Methanausstoßes von Deponien bringen, vor allem durch bessere Belüftung. Quelle: dpa
LandwirtschaftHier sollen 3,6 Millionen Tonnen eingespart werden. Strengere Regeln für den Einsatz von Düngemitteln sollen die Emissionen von Stickoxiden mindern – auch durch gasdichte Lagerung und bessere Ausbringungstechniken. Der Flächenanteil von Öko-Landbau soll erhöht, Grünland-Umbruch soll eingeschränkt und Moore sollen renaturiert werden. Quelle: dpa
Weitere MaßnahmenDaneben setzt das Umweltministerium auf neue Programme zur Förderung energiesparenden Verhaltens von Bürgern und Unternehmen und auf die Vorbildfunktion des öffentlichen Sektors. Auch Programme aus dem Bereich Forschung und Entwicklung sollen zur CO2-Minderung beitragen. Quelle: dpa

Aus Anlass der weltweiten Klimaschutzaktion „Earth Hour“ sind am Samstagabend auch die Lichter am Brandenburger Tor in Berlin ausgeschaltet worden. Zu der für Deutschland zentralen Veranstaltung hatte der World Wide Fund For Nature (WWF) aufgerufen. Umweltschützer malten mit Kerzen den Schriftzug: „Safe our climate now“. Auch etliche andere deutsche Städte und Gemeinden wollten sich zwischen 20.30 und 21.30 Uhr an der symbolischen Aktion beteiligen.

In Berlin sollten auch die Lichter am Roten Rathaus, an den Rathäusern von Köpenick und Treptow sowie am Bundesumweltministerium ausgehen. Der WWF hatte zum neunten Mal zu der Aktion aufgerufen. Ziel der weltweiten Aktion sei es, ein Zeichen für mehr Klimaschutz zu setzen, teilte der WWF mit. Über die verschiedenen Zeitzonen hinweg sollten die Menschen für jeweils eine Stunde das Licht ausschalten.

Weltweit hat die Umweltorganisation WWF zur

Auch in Niedersachsen beteiligten sich viele Städte an der Aktion. In Hannover sollten die Lichter an Museen, Bibliotheken, einigen Kirchen und Banken ausgeschaltet werden. Auch die Rathäuser unter anderem in Lüneburg, Leer, Braunschweig und Cloppenburg sowie andere Gebäude beteiligten sich.

Mit einem Konzert des Sydney Symphony Orchestra war am Samstag in Australien die „Earth Hour“ gestartet. Zuvor hatten auf der Insel Samoa viele Bewohhner für eine Stunde alle Lichter gelöscht. Auch Menschen auf den Fidschi-Inseln nahmen an der Aktion teil. In Japan und Indonesien wurde es in vielen großen Städten ebenfalls dunkel, auf zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen mit Tausenden Menschen wurde das Licht gelöscht.

Der Veranstalter WWF erwartete nach eigenen Angaben in diesem Jahr eine Rekordbeteiligung. So wollten sich mehr als 7000 Städte in 172 Ländern beteiligen.

Die Geschichte der „Earth Hour“ begann 2007 in Sydney. Mehr als 2,2 Millionen australische Haushalte nahmen laut WWF am 31. März 2007 an der ersten „Earth Hour“ teil und schalteten bei sich für eine Stunde das Licht aus. In der Folge entwickelte sich das Ganze zu einer internationalen Aktion.

2009 nahmen mit Hamburg, Berlin und Bonn erstmals deutsche Städte teil. 2014 beteiligten sich demnach über 7000 Städte und Gemeinden in 162 Ländern an der Aktion. In Deutschland machten 163 Städte und Gemeinden für eine Stunde das Licht aus. Zu den Botschaftern der „Earth Hour“ gehören UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon, der südafrikanische Erzbischof Desmond Tutu sowie der britische Sänger Chris Martin und der italienische Designer Giorgio Armani.

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