Nun geben auch Skeptiker wie Vahrenholt zu, dass Treibhausgase die Erde erwärmen - aber nur um höchstens ein Grad. Wie kommt es zu den Vorhersagen des Weltklimarates, dass sich die Erde künftig um bis zu sechs Grad erwärmen könnte?
Das hängt unter anderem mit den schon angesprochenen Rückkoppelungseffekten zusammen. Sie sind es, die die vom CO2 ausgelöste Erwärmung noch verstärken. Dazu gehört zum Beispiel die eben erwähnte Wolkenbildung. Allerdings sind diese Rückkopplungseffekte eine der größten Unsicherheiten in der Klimawissenschaft. Deshalb wird darüber derzeit sehr viel geforscht.
Das bedeutet, die Wissenschaftler sind noch gar nicht sicher, wie stark diese Effekte eigentlich sind?
So ist es. Zwar zeigen die heutigen Modelle ohne Ausnahme eine starke Zunahme der Temperatur im kommenden Jahrhundert, und belegen auch mit großer Sicherheit, dass der Mensch für die bislang beobachteten Veränderungen maßgeblich verantwortlich ist. Im Weltklimarat (IPCC) und vielen anderen großen internationalen Initiativen werden jetzt aber hochkomplizierte Computermodelle des Klimasystems und Messungen verglichen, um diese Rückkoppelungseffekte noch besser zu verstehen und ihre Auswirkungen quantitativ abzuschätzen. Es geht ja vor allem darum, wie zuverlässig diese Modelle für Vorhersagen sind.
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Und, wie zuverlässig sind sie?
Das hängt neben den Rückkopplungen auch stark von anderen Parametern ab, darunter besonders die zukünftigen Emissionen von Treibhausgasen. Das Problem ist, dass wir die Zukunft niemals mit absoluter Sicherheit vorhersagen können. Die Modelle stützen sich auf gut dokumentierte Klimabeobachtungen in den vergangenen 100 Jahren und rechnen sie in die Zukunft weiter. Das ist die vernünftigste und zuverlässigste Methode. Aber ob die Erde sich bis 2100 genauso weiter verhält, wie sie es im 20. Jahrhundert getan hat, kann heute niemand vorhersagen.