Knigge auf Reisen Die größten internationalen Fettnäpfchen

Reisen sorgen nicht nur für Entspannung, sondern locken auch mit Fettnäpfchen. So erleben Sie einen pannenfreien Urlaub.

Schweden Schweden kann neben Ikea eins besonders gut: Wartemarken verteilen. Schweden ist das Land der kleinen Nummern, die wir oft nur von lästigen Besuchen beim Amt kennen. Schlangestehen gibt es hier nicht. Der deutsche Tourist muss in Schweden dringend seine Drängel-Mentalität ablegen, denn das gilt als unhöflich. Auch in der Apotheke, beim Arzt oder in der Metzgerei wird eine Nummer gezogen. "Tag en nummerlapp" heißt es auf Schwedisch: "Ziehen Sie eine Nummer". Quelle: dpa
Australien Daumen hoch bedeutet bei uns: Alles super, alles okay! Ursprünglich wurde der nach oben gereckte Daumen aber bei römischen Gladiatorenkämpfen benutzt. Hier war die Bedeutung eine Andere. Wer den Daumen nach oben gestreckt hat, symbolisierte: Der unterlegene Kämpfer soll sterben. Er war Sinnbild für das tödliche Schwert. Wollte das Publikum den Kämpfer verschonen, versteckten sie den Daumen in der Faust. Grund genug für Australien, Afghanistan, Iran, Irak und Nigeria die Geste als schwere Beleidigung einzustufen. In Saudi-Arabien, dem Libanon und Syrien gilt der nach oben gestreckte Daumen sogar als Aufforderung zu homosexuellen Handlungen. Quelle: Fotolia
Indien In Deutschland gibt es klare Aussagen: Wenn wir nicken, dann meinen wir Ja. Schütteln wir den Kopf, meinen wir Nein. In Indien ist das nicht ganz so einfach. Wackelt der Kopf langsam hin und her wird Zustimmung signalisiert. Zusätzlich ist es ein Zeichen von Interesse und Aufmerksamkeit. Ein "Nein" wird ähnlich ausgedrückt, der Kopf bewegt sich allerdings ruckartiger. Für ein "Naja" ist die goldene Mitte zuständig - Nicht so ruckartig wie beim Nein, nicht so sachte wie beim Ja. Urlauber müssen also vorsichtig sein, damit nicht plötzlich ein Missverständnis auftritt. Quelle: dpa
USA "How are you?" - das ist die vermutlich am häufigsten gestellte Frage in Amerika. In Punkto unverbindliche Konversation sind sie Weltmeister. Viel reden, ohne wirklich etwas zu sagen. Verwechseln Sie ein freundliches "Wie geht's?" deshalb nicht mit echter Gesprächsbereitschaft, es ist viel mehr eine Begrüßungsfloskel. Wer daraufhin sein Seelenleben offenlegt, wird als aufdringlich abgestempelt. Die gängige Antwort ist daher: "Fine, thanks". Auch an der Tagesordnung: Überschwängliche Komplimente. Amerikaner lieben es Dinge in den Himmel zu loben - die neuen Schuhen, die tolle Tasche oder der Haarschnitt. Aber auch das ist nicht mehr als Smalltalk, wer nett lächelt und ein Kompliment zurückgibt, fährt nicht falsch. Denn auf Smalltalk legen die Amerikaner viel wert. Nur bitte nicht über Politik, Religion oder Sex. Wer in kein Fettnäpfchen treten will, sollte beim Wetter, Sport oder den eigenen Hobbys bleiben. Quelle: dpa
JapanVisitenkarten gelten in Europa fast schon als mittelalterlich. In Japan haben die kleinen Kärtchen allerdings große Bedeutung. Sie stehen für Persönlichkeit und werden nicht nur von Managern, sondern auch von Hausfrauen überreicht. Dabei dürfen die Karten unten keinen Umständen verschmutzt oder verknickt sein. Wer ein Fettnäpfchen vermeiden will, sollte die Vorschriften beim Visitenkarten-Austausch kennen: Als erstes wird die Karte der jüngeren oder im Rang niedrigeren Person mit beiden Händen übergeben. Sie muss dabei so in den Händen gehalten werden, dass der Gegenüber sie direkt lesen kann. Der Empfänger muss die Karte dann mit beiden Händen in Empfang nehmen. Danach folgt eine Verbeugung und die Visitenkarte muss intensiv inspiziert werden. Im Anschluss ist die andere Person an der Reihe. Quelle: Fotolia
Italien So kennen wir unsere Spaghetti vom Italiener nebenan - viele Nudeln, Soße obendrauf und etwas Parmesan. In Italien ist das anders: Hier sind Pasta, Risotto und Gnocchi meistens nur Zwischengänge. Es gibt also einige wichtige Restaurant-Regeln zu beachten. Am Anfang gibt es einen Aperitivo, wahlweise ein Glas Sekt, einen Aperol Spritz oder jeglichen anderen Alkohol. Danach kommen die Antipasti, die Vorspeisen. Erst dann folgt der eigentliche erste Gang, der Primo (Piatto). Jetzt gibt es Pasta und Co. Im Anschluss kommt der zweite Gang, der Secondo (Piatto). Traditionell wird hier Fleisch oder Fisch serviert, Beilagen müssen extra bestellt werden. Der Nachtisch rundet den Restaurant-Besuch in Italien ab. Meist gibt es die Wahl zwischen Kuchen, Obst oder Käse. Quelle: Fotolia
Irland Wer in Irland den Weg finden will, sollte genügend Zeit einplanen. Die einen Straßenschilder sind in Gälisch, die anderen in Englisch verfasst. Manchmal sind die Entfernungen in Kilometern angegeben, manchmal in Meilen. Hin und wieder wurde die Umrechnung auch komplett vergessen und es steht die identische Zahl auf den Schildern. Wer auf die glorreiche Idee kommt, einen Einheimischen nach dem Weg zu fragen, sieht sich gleich mit zwei Problemen konfrontiert. Punkt eins: Der Akzent ist oftmals so unverständlich, dass man sowieso nur Bahnhof versteht. Punkt zwei: Die Antwort lautet meistens "Only down the road" oder "Just around the corner" - gleich die Straße runter also. Manchmal ist man danach länger unterwegs. Quelle: dpa
ThailandWer in Thailand auf die Zahl neun stößt, muss sich freuen. Sie hat eine große Bedeutung: Die Zahl ist häufig auf Kennzeichen und in Telefonnummern zu finden, auf Hochzeiten gibt es neun Affen und in buddhistischen Tempeln gießen Gläubige neun Aale ins Wasser. Warum wissen die Einheimischen selber nicht so genau. Manche glauben, die Aussprache ähnelt den Worten kow-nah (Fortschritt) und khao (Reis). Quelle: AP
China Pärchen halten Händchen in der Öffentlichkeit. Genauso Ehepaare, Kinder mit ihren Eltern und oft auch Freundinnen. Das ist nichts ungewöhnliches, sie drücken damit nur aus, wie gerne sie sich haben. Bei Männern ist das anders: Ein fester Händedruck oder ein Klaps auf die Schulter ist das höchste der Gefühle. In China gilt allerdings: Auch Männer halten Händchen, das symbolisiert enge Freundschaft. Wer als Tourist Rückschlüsse auf die sexuelle Orientierung zieht, outet sich als Unwissender und gleichzeitig als unhöflich. Quelle: Fotolia
PolenWenn wir in einem Restaurant sitzen oder in die Straßenbahn einsteigen, landet unsere Handtasche oft neben uns auf dem Boden. Polnische Frauen vermeiden das - aus Aberglauben: Die Polen glauben, dass sie Geld verlieren, wenn sie ihre Tasche auf dem Boden abstellen. Quelle: dpa
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