Kühlschrank der Zukunft In Zukunft kühlen wir mit Magneten

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Effizientere Luftkühlung

Diese Länder setzen (noch) auf Atomenergie
Hokkaido Electric Power's Tomari nuclear power station at Tomari village in Japan's northern island of Hokkaido. Quelle: dpa
Kuehlturm von Block 2 (r.) und die Reaktoren Block 2 (l.) und Block 1 (M.) des Kernkraftwerk Isar Quelle: dapd
Mitglieder der Aktion "Bern ohne Atomkraftwerk" fahren am Dienstag, 2. August 2005, vor dem Bundeshaus in Bern, Schweiz, mit einem fiktiven Atommuelltransporter auf Quelle: AP
Arbeiter gehen am 15.04.2008 an der Baustelle des größte Atomkraftwerk der Welt in Olkiluoto/Finnland vorbei Quelle: dpa
Kernkraftwerk Sellafield in Nordwestengland Quelle: dapd
Aljona Kirssanowa, die bei einer früheren Wahl zur "Miss Atom" das Motto «Atomkraft macht sexy» auf die Spitze trieb. D Quelle: dpa
Warsaw's skyline is reflected in the icy Vistula river as sun sets Quelle: dapd

Und effizientere Luftkühlung ist nicht nur in Bürogebäuden und Wohnhäusern gefragt, sondern auch im Autobau. Denn Wagen mit Klimaanlage verbrauchen im Jahresdurchschnitt 5,4 Prozent mehr Sprit. Das ergab eine Studie der Schweizer Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt.

Heutige Systeme sind so ineffizient, dass sich mit Magnettechnik bis zu 80 Prozent ihres Verbrauchs einsparen ließen, schätzt der niederländische Physiker Ekkes Brück von der Technischen Universität Delft. Besitzer eines Mittelklassewagens wie dem BMW 118i könnten danach bei einer Jahresfahrleistung von 20.000 Kilometern immerhin 70 Liter pro Jahr weniger tanken – und 112 Euro sparen.

Hochstabiles Glas, das selbst ein Elefant nicht kaputt bekommt: Nur ein Beispiel neuer Supertechnik einer milliardenschweren Initiative der EU. Damit will sich Europa gegen Asien und die USA in Stellung bringen.
von Benjamin Reuter, Dieter Dürand, Sebastian Matthes, Susanne Kutter, Andreas Menn

Ersatz für klimaschädliche Kältemittel

Spartechnik ist aber nicht der einzige Treiber der Entwicklung – die Hersteller sind auch dringend auf der Suche nach Ersatz für klimaschädliche Kältemittel wie das mittlerweile verbotene R134a. Und auch der weniger treibhauswirksame Ersatzstoff R1234yf bereitet den Autobauern Probleme. Denn die Flüssigkeit kann sich in Autos an den bis zu 400 Grad heißen Motorteilen entzünden. Der Stuttgarter Daimler-Konzern hat das in Tests beobachtet und hält den Einsatz von R1234yf für zu gefährlich. Daimler bleibt deshalb vorerst beim Vorgänger R134a – und nimmt dafür sogar mögliche Strafzahlungen an die Europäische Kommission in Kauf.

Der Zwist könnte bald Geschichte sein. Denn Autohersteller wie Fiat und Nissan forschen inzwischen an Klimaanlagen, die ganz ohne Chemikalien auskommen. Die Herausforderung: „Die Magnetkühlungen für Fahrzeuge müssen noch leichter und kleiner werden“, sagt der Schweizer Experte Egolf. Bisherige Entwürfe nähmen so viel Raum wie ein Computer ein, der unter dem Schreibtisch steht. Egolf hat deshalb einen Bauplan für ein Minisystem entwickelt, das nur so groß ist wie eine Streichholzschachtel. „Die Miniaturisierung“, hofft er, „wird die Magnetkühlung erfolgreich machen.“

Magnetheizung

Zumal es noch eine weitere Entwicklung gibt, die magnetischen Klimaanlagen in Autos zum raschen Durchbruch verhelfen könnte: Wissenschaftler erforschen nämlich, wie sich mit magnetokalorischen Rotoren nicht nur Wärme aus dem Auto herausschaufeln, sondern umgekehrt auch hineintragen lässt.

Eine solche Magnetheizung könnte vor allem einen gravierenden Nachteil moderner Elektroautos ausbügeln. Die E-Mobile müssen bisher im Winter mit Strom aus der Batterie beheizt werden, weil ihr Elektromotor kaum Abwärme erzeugt, die sich in den Innenraum leiten ließe. Die Heizgebläse aber sind extrem ineffizient. Und so kostet ein bisschen Behaglichkeit am Steuer an kalten Tagen bis zu 60 Prozent der Akkuladung. Entsprechend stark sinkt die Reichweite des Autos.

Camfridge arbeitet deshalb jetzt auch an einem doppelt effizienten Kombi-System: Im Sommer soll es kühlen, im Winter wärmen – ganz und gar magnetisch.

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