Kühlschrank der Zukunft In Zukunft kühlen wir mit Magneten

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Siegeszug der Magnettechnik

Wo man daheim den Stecker ziehen sollte
Bevor man ins vollgeladene Urlaubsauto springt, lohnt sich noch ein schneller Rundgang durch die eigenen vier Wände. Die zahlreichen Hausgeräte bergen viele kleine und gut versteckte Stromfresser. Die Betreiber des Stromsparportals Toptarif.de versichern: „Werden diese Geräte vom Stromnetz getrennt, lassen sich während eines zweiwöchigen Urlaubs bis zu 35 Euro sparen, wer drei Wochen in die Ferien fährt, kann die Stromkosten sogar um mehr als 50 Euro reduzieren“. Quelle: Fotolia
Erster Haltestopp in den vier Wänden: Das Wohnzimmer. Viele schalten ihren Fernseher beim Ausschalten nur auf Stand-by. Nutzt man ihn längere Zeit nicht, sollte man ihn vom Netz trennen. Oder aber man klemmt das Gerät an eine schaltbare Verteilerdose - und drückt dann auf dem Off-Knopf. Sparpotenzial bei zwei bis drei Wochen Urlaub: laut Toptarif.de fünf bis acht Euro. Gleiches gilt für den DVD-Player und die Stereoanlage, bei denen das kleines Lämpchen leuchtet. Manchmal zeigen sie auch die Uhrzeit an - ganze 24 Stunden am Tag. Auch das kostet. Quelle: AP
Apropos Uhrzeit: Den Radiowecker kann man auch getrost abschalten. Haben Sie schon gezählt, wie viel dieser Apparate im Haushalt an der Steckdose klemmen? Eben. In die gleiche Kategorie fallen übrigens elektrische Zahnbürsten. Quelle: Fotolia
Im Urlaub fallen Elektrozahnbürste und Radiowecker in die Kategorie nicht benötigte elektrische Geräte. Dazu gehört auch: Unser unzertrennlicher Freund, der Wlan-Router. Das Tor zum Internet und damit zur ganzen Welt ist auch ständig eingeschaltet. Wer seine Wohnung für zwei oder drei Wochen verlässt, kann, ohne Sorge vor dem Online-Tod, hier den Stecker ziehen. Die nicht benötigten elektrischen Geräte ohne Strom entlasten dann, laut Toptarif.de, die Haushaltskasse um zwei bis drei Euro. Quelle: obs
Haben Sie den Stecker beim Handy-Ladegerät gezogen? Und beim Tablet? Diese versteckten Stromfresser von der Stromversorgung zu trennen, kann zwischen vier und sechs Euro sparen. Noch so ein versteckter Stromfresser: Deckenfluter. Quelle: dpa
Lassen Sie, wenn möglich, die Klimaanlagen nicht auf maximaler Stufe laufen. Am besten man verzichtet gänzlich darauf. Deckenventilatoren sind besser, sowie das Sonnenlicht in die Wohnung durch Rollos erst gar nicht reinlassen. Also Zimmer und Wohnung konsequent abdunkeln. Nachts sollten dann die Fenster weit geöffnet werden, um die vier Wände gut zu kühlen. Quelle: dpa
Zur Kühlung des Körpers reicht auch eine Dusche im kaltem Wasser. Kostet nichts, kann man daheim und im Urlaub machen und ist außerdem gut für den Kreislauf. Macht man zudem ein Handtuch mit kalten Wasser nass und hängt es in einen Raum auf, gibt die Feuchtigkeit Kühle ab. Quelle: dpa

Bis zum großen Durchbruch soll es nicht mehr lange dauern. „Ende 2014 kommen magnetische Kühlschränke für jedermann in den Handel“, kündigt Camfridge-Chef Pastore an. Toshiba will bis Ende des Jahrzehnts sogar eine ganze Produktpalette mit der Magnetkühlung präsentieren – darunter Getränkeautomaten oder geräuschlose Minibars für Hotelzimmer.

Auch Hersteller von Klimaanlagen wie Delta Electronics aus Taiwan oder Embraco aus Brasilien sind an der neuen Methode interessiert. Und Autoriesen wie Fiat und Nissan wollen mit der Technologie den Spritverbrauch von klimatisierten Autos senken.

So funktioniert die Magnetkühlung

Magnetaggregate

Binnen weniger Jahre „wird die Magnetkühlung die Kompressortechnik heutiger Geräte verdrängen“, prophezeit der Physiker Karl Sandeman vom Imperial College in London. Damit werden Magnetaggregate die Kühltechnik schon bald genauso radikal wandeln wie das LCD-Display die Fernsehwelt.

Die Chancen für eine eisige Revolution stehen damit gut, denn die gesamte Branche steht unter einem enormen Innovationsdruck. So fordern Gesetze in Europa, den USA und Teilen Asiens immer sparsamere Geräte.

Immerhin verbrauchen die westlichen Industrienationen heute rund 15 Prozent ihres Stroms für die Kälteproduktion. In Deutschland etwa reichte der Energieverbrauch aller elektrischen Kühlgeräte aus, um mehr als 20 Millionen Haushalte zu versorgen.

Von Pferdelasagne und Ehec-Sprossen
2016: Plastik im SchokomantelAbermillionen Schokoriegel müssen in die Werkstatt – sozusagen. Nachdem eine Kundin in einem Marsriegel auf ein Stück Plastik gebissen hat, hat der Hersteller mit einer gigantischen Rückruf-Aktion begonnen. Sie gilt mittlerweile für alle Staaten der Europäischen Union, mit Ausnahme von Bulgarien und Luxemburg. Betroffen sind Riegel der Marken Mars und Snickers mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum vom 19. Juni 2016 bis 8. Januar 2017 zurück; zudem alle Produkte der Marke Milky Way Minis und Miniatures sowie mehrere Celebrations-Mischungen mit diesem Mindesthaltbarkeitsdatum. Quelle: dpa
2016: Glyphosat und Malz, Gott erhalt'sPro Jahr konsumiert ein Deutscher durchschnittlich 107 Liter Bier. Und damit nicht nur, streng nach dem deutschen Reinheitsgebot, Wasser, Hopfen, Hefe und Malz, sondern auch noch eine gerüttelte Menge Glyphosat – das weltweit meist eingesetzte Pestizid. In deutschen Bieren wurden Mikrogrammwerte deutlich über den Grenzwerten für Trinkwasser gemessen, im krassesten Fall 300-fach über dem Grenzwert. Direkte Gefahr für die Gesundheit besteht allerdings nicht. Quelle: dpa
2014: Dänischer Wurstskandal erreicht DeutschlandIn Dänemark stellte sich 2014 heraus, dass Produkte des Wurstherstellers Jørn A. Rullepølser mit Listerien-Bakterien verseucht waren. Listerien sind für gesunde Menschen in aller Regel ungefährlich, allerdings ein Risiko für immungeschwächte Personen und schwangere Frauen. In Dänemark starben innerhalb von 30 Tagen zwölf Menschen, 15 weitere erkrankten. Der Betrieb wurde geschlossen, die Produkte zurückgerufen. 160 Kilogramm waren auch an einen deutschen Supermarkt in Schleswig-Holstein an der dänischen Grenze gegangen – sie waren bereits verkauft, bevor sie sichergestellt worden konnten. Verbraucher wurden gebeten, die Wurst zu vernichten oder zurückzugeben. Quelle: dpa
2014: Käse mit ColiDas Unternehmen Vallée-Verte rief die zwei Käsesorten „Saint Marcellin“ und „Saint Felicien“ zurück. In den Produkten der französischen Käserei Fromageries L'Etoile wurden Coli-Bakterien nachgewiesen. Diese können innerhalb einer Woche nach Verzehr zu teils blutigem Durchfall, Bauchschmerzen, Erbrechen sowie Fieber führen. Gerade bei Kindern besteht außerdem die Gefahr von Nierenkomplikationen. Quelle: dpa
2014: Von wegen Edel-Hähnchen2014 deckte die „Zeit“ auf: Das Neuland-Gütesiegel, gegründet vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), dem deutschen Tierschutzbund und der Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft, als ganz besonderes Qualitätssiegel hielt bei Brathühnchen nicht so ganz, was es versprach. Eigentlich sollten Neulandtiere aus Freilandhaltung stammen, gefüttert mit Körnern aus der Region. Tatsächlich stammen in Norddeutschland viele Tiere aus einem ganz gewöhnlichen industriellen Schlachtbetrieb in Niedersachsen. Quelle: dpa
2013: Pferd in der LasagneZusammen mit der Ehec-Epidemie wohl der aufsehenerregendste Lebensmittel-Skandal der vergangenen Jahre: 2013 stellte sich heraus, das Rindfleisch in mehreren Fertiglasagnen aus der Tiefkühlung war eigentlich Pferd. Im Anschluss wurden in Labortests rund 70 Fälle von falsch etikettierten Fertigprodukten nachgewiesen. Die größte Menge an Pferdelasagne gab es in Nordrhein-Westfalen mit 27 Fällen, gefolgt von Hessen (13), Baden-Württemberg (8) und Bayern (8). Weitere betroffene Länder waren Mecklenburg-Vorpommern (5), Brandenburg (4) und Hamburg (2). Quelle: REUTERS
2013: Noch mehr PferdBegonnen hatte der Skandal in Irland und Großbritannien, wo bereits im Januar Hamburger-Frikadellen auftauchten, die Spuren von Pferd enthielten. Bei Hamburgern der Marke Tesco waren es sogar deutlich mehr als nur „Spuren“: Sie bestanden zu 23 Prozent aus Pferdefleisch. Die Tiefkühl-Hackbällchen „Köttbullar“ der Möbelhaus-Kette Ikea in tschechischen Häusern enthielten ebenfalls Pferd und flogen daraufhin aus dem Sortiment – zum Ausgleich landete in schwedischen Tiefkühlregalen Lasagne mit einem Pferdefleischanteil von bis zu 100 Prozent. In ganz Europa wurden schließlich Händler festgenommen, die falsch deklariertes Fleisch verkauften. Quelle: dpa

Umweltrisiken durch Kältemittel

Doch damit soll Schluss sein: Kühl- und Gefriergeräte der veralteten Energieklasse A dürfen bereits seit Mitte 2012 in der EU nicht mehr verkauft werden. Mehr noch: Schritt für Schritt verbietet die EU die bisher verwendeten Kältemittel wegen der damit verbundenen Umweltrisiken.

Schon seit 1995 sind deshalb Fluorchlorkohlenwasserstoffe in der EU nicht mehr erlaubt. Inzwischen darf auch das Kältemittel R134a in Klimaanlagen von Neuwagen nicht mehr verwendet werden. Ab 2020 dürfen die Industrienationen entsprechend des internationalen Montreal-Protokolls dann gar keine fluorierten Kältemittel mehr einsetzen.

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