Revolo soll mit dem Fahrzeugteilhersteller Bharat Forge als Umrüstkit zum Preis von 1.500 bis 3.000 Dollar im nächsten Jahr in Indien auf den Markt kommen. Das System ist so ausgelegt, dass es in jedem Wagen installiert werden kann, ohne dass dessen Getriebe groß verändert werden muss. Um Kosten zu sparen, kommt ein preiswerter Induktionsmotor zum Einsatz; und statt teurer Lithium-Ionen-Akkus billige Bleibatterien, die über ganz normale Kabel an der heimischen Steckdose aufgeladen werden.
Während der Fahrt werden die Batterien beim Bremsen aufgeladen. Revolo soll zunächst den indischen Fahrzeugmarkt aufrollen. Es gibt aber auch schon Gespräche mit westlichen Autoherstellern. Vergleichbare Umrüstkits kosten derzeit rund 20.000 Dollar. KPIT Cummins zielt für den westlichen Markt auf 5.000 bis 8.000 Dollar.
15 Millionen Babys werden laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation jedes Jahr zu früh geboren, mehr als eins in zehn Geburten. Von den Frühgeburten stirbt mindestens eine Million in den ersten Tagen, die Überlebenden leiden meist an gesundheitlichen Schäden.
Viele hätten eine Chance auf Leben oder bessere Gesundheit, wenn sie ausreichend gewärmt würden – etwa in einem Brutkasten. Doch die bis zu 20.000 Dollar teuren Geräte sind für Entwicklungsländer oft zu teuer. Die wenigen Exemplare stehen in Krankenhäusern, die für viele Mütter, die zu Hause gebären, finanziell und geografisch unerreichbar sind.
Ein Problem, für das die kalifornische Eliteuniversität Stanford von ihren fähigsten Köpfen in einem Studienprogramm für preisgünstiges Produktdesign eine Lösung forderte. Die Betriebswirtin Jane Chen, der Elektroingenieur Rahul Panicker, der Raumfahrtingenieur Naganand Murty und der Informatiker Linus Liang fanden sie in Form eines mobilen Babywärmers. Er sieht aus wie ein Schlafsack und ist innen mit einem Spezialmaterial beschichtet, das mit Strom oder heißem Wasser aufgewärmt wird und das Frühchen über mehrere Stunden warm hält. Alternativ reicht die Körpertemperatur der Mutter, die sich den Wärmsack mit dem Baby vor die Brust schnallt.
Lebensrettender Wärmesack
Die lebensrettende Lösung kostet 25 Dollar. Immer noch zu teuer für besonders arme Länder. Doch der Wärmesack ist so gestaltet, dass er einfach desinfiziert werden und so von mehreren Müttern und ihren Babys genutzt werden kann. Die von Chen gegründete Hilfsorganisation Embrace will den Baby-Sack deshalb in Dörfern an Hebammen verteilen, die den Mehrfacheinsatz koordinieren.
Was als Projekt für Entwicklungsländer begann, stößt nun auch auf Interesse in der US-Gesundheitsbranche. Denn Babys könnten so früher aus dem Brutkasten genommen werden und dabei über den am Leib getragenen Wärmesack eine körperliche Bindung zwischen Baby und Mutter herstellen, was in den ersten Lebenswochen ebenfalls entscheidend ist.