Nachhaltigkeits-Ranking Die grünsten deutschen Städte

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Ökonomische Nachhaltigkeit

Die besten Städte für Unternehmen
Rang 10, Düsseldorf: Die Arbeitskosten sind in der Rheinmetropole überdurchschnittlich hoch (40.149 Euro, Rang 42), doch gleichzeitig punktet Düsseldorf mit der höchsten Produktivität Deutschlands. Jeder erwerbstätige Düsseldorfer erwirtschaftet ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Höhe von 89.412 Euro. Die Arbeitgeber vor Ort bescheinigen zudem auch der Stadt ein gutes Wirtschaften. 52,5 Prozent der Unternehmen finden, dass die Stadtverwaltung sparsam und wirtschaftlich arbeitet (Rang 4). Daraus folgt: Düsseldorf ist die zehntbeste Stadt für Unternehmen. Quelle: dpa
Rang 9, Oldenburg: Die „Stadt der Wissenschaft 2009“ belegt in keiner Kategorie einen Spitzenplatz, liegt aber in den meisten Punkten über dem Durchschnitt. So ist die Mehrheit der Unternehmen mit der Kostenbelastung in Oldenburg zufrieden (52,0 Prozent, Rang 13); die Sparsamkeit der Stadtverwaltung wird von 44,3 Prozent der Arbeitgeber gelobt (Rang 8). Quelle: PR Stadt Oldenburg (Oldb)
Rang 8, Freiburg: Der Gewerbesteuerhebesatz liegt in Freiburg bei 400 Prozent. Das ist der zweitniedrigste Wert im Bundesvergleich. 61,3 Prozent der Unternehmen sind zudem mit dem wirtschaftlichen Handeln und der Sparsamkeit der Stadtverwaltung zufrieden, ebenfalls Rang 2 im Städteranking 2011. Da die Produktivität aber unterdurchschnittlich ist, landet Freiburg im Unternehmens-Ranking nur auf Rang 8. Quelle: APN
Rang 7, Magdeburg: Die Hauptstadt Sachsen-Anhalts punktet mit den niedrigsten Arbeitskosten unter den deutschen Großstädten. Für Lohn- und Gehaltskosten, Lohnnebenkosten und Sozialleistungen zahlen die Unternehmen in Magdeburg durchschnittlich 29.021 Euro je Beschäftigtem. Zudem wird der Stadtverwaltung ein positives Zeugnis ausgestellt: 41,8 Prozent der Arbeitgeber sind mit deren Wirtschaftskompetenz zufrieden (Rang 13). Insgesamt landet Magdeburg damit auf Rang 7. Quelle: dpa
Rang 6, Hamm: Die Ruhrgebietsstadt galt einst als Hochburg des Bergbaus. Heute ist Hamm vor allem als Logistikstandort populär. Die Autobahnen 1 und 2 sowie drei internationale Flughäfen liegen schließlich in unmittelbarer Umgebung. Die Kostenbelastung für Unternehmen in Hamm ist überdurchschnittlich gering. 54,1 Prozent der Arbeitgeber halten die Kosten für Ver- und Entsorgung sowie die Grund- und Gewerbesteuer für zufriedenstellend, Rang 6. Auch die durchschnittlichen Arbeitskosten sind mit 33.346 Euro je Arbeitnehmer vergleichsweise gering (Rang 9). Quelle: dapd
Rang 5, Chemnitz: Die drittgrößte Stadt Sachsens ist die in Mitteldeutschland am stärksten industrialisierte Region. Neben den Kernbranchen Automobilindustrie und Maschinenbau sorgen zahlreiche Zulieferungsbetriebe in der Umgebung für Jobs. Die Arbeitskosten für Unternehmen sind sehr gering (29.458 Euro je Arbeitnehmer, Rang 2). Die Mehrheit der Arbeitgeber lobt zudem die Kostendisziplin der Stadtverwaltung (50,6 Prozent, Rang 6). Quelle: dpa
Rang 4, Osnabrück: Die Arbeitgeber in Osnabrück loben die Kostenbelastung für Unternehmen vor Ort. 61,5 Prozent der Arbeitgeber halten die Kosten für Ver- und Entsorgung sowie die Grund- und Gewerbesteuer für zufriedenstellend, Rang 2. Die Arbeitskosten liegen im oberen Mittelfeld (34.053 Euro je Beschäftigter, Rang 14), ebenso die Zustimmung der Unternehmen zu der Arbeitsweise der Stadtverwaltung (Anteil der Positivantworten: 41,6 Prozent, Rang 14). Quelle: PR Stadt Osnabrück

Düsseldorf schuldenfrei – mit mittelmäßigen Umweltwerten. Halle am ärmsten

Nachhaltigkeit – der Begriff gilt vielen als reiner Ökoindikator. Zu Unrecht, denn was bringen einer Stadt grüne Wiesen und saubere Luft, wenn die Bürger keinen Job finden? Wenn die nachfolgenden Generationen keine Chance haben, lebenswerte Existenzen aufzubauen – und wegziehen?

Daher ist die ökonomische Nachhaltigkeit ein wichtiger Indikator für jede Stadt. Dafür haben die Kieler Wissenschaftler neben der Wirtschaftsleistung auch das verfügbare Einkommen und die Produktivität der Bürger gemessen – vor allem aber den kommunalen Schuldenstand, die Zahl der Unternehmensgründungen und den Anteil der Beschäftigten in kreativen und wissensintensiven Branchen.

Großstädte führen. Teilranking ökonomische Nachhaltigkeit

Sieger der Kategorie ist Düsseldorf. Die nordrhein-westfälische Hauptstadt liefert Bestwerte bei fast allen Aspekten ökonomischer Nachhaltigkeit: Rang eins bei Produktivität, Platz zwei bei der Pro-Kopf-Wirtschaftsleistung mit 72 000 Euro – und ein erster Rang bei den öffentlichen Finanzen: Obwohl die 590 000-Einwohner-Stadt von Pleitekandidaten umstellt ist, wirtschaften die Düsseldorfer seit 2007 praktisch schuldenfrei. Doch so erfolgreich sich die Stadt um solide Finanzen bemüht, so sehr hapert es in den Kategorien Umwelt, Energie und Soziale Nachhaltigkeit. Hier reicht es nur für mittelmäßige Werte und Platz 13 im Gesamtranking.

Norddeutsche Städte zu hoch verschuldet

Etwas besser ergeht es Frankfurt am Main. Die Stadt hat mit knapp 80 000 Euro nicht nur das höchste Pro-Kopf-Einkommen. Sie ist auch bei Unternehmensgründungen und -zuzügen in Relation zur Einwohnerzahl mit knapp 200 pro 10 000 Einwohnern im Jahr führend. Die Hauptstadt Berlin, die sich gerne als das neue Gründer-Zentrum Deutschlands präsentiert, kann da nicht mithalten.

Schlusslicht ist Halle. Die 230 000 Einwohner haben mit knapp über 15 000 Euro pro Kopf eines der geringsten verfügbaren Einkommen aller Vergleichsstädte. Und auch die Steuereinnahmen liegen am unteren Ende. Einziger Lichtblick: Mit 1100 Euro pro Kopf weist die Stadt keinen übermäßigen Schuldenstand auf. Sie liegt sogar 40 Prozent unter dem Schnitt aller Städte.

Schwächste westdeutsche Stadt der Wirtschaftskategorie ist Lübeck. Die Norddeutschen überzeugen bei keinem Indikator – und sind zudem hoch verschuldet.

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