




Die Idee des Pflanzenschutzes ist so alt wie der Ackerbau selbst. Seit Menschen Getreide, Obst und Gemüse anbauen, müssen sie ihre Nutzpflanzen vor Tieren, Pilzen oder Viren schützen, die sich über die Ernte hermachen, sie verfaulen lassen oder die Gewächse schwächen.
Schon in der Antike nutzen Bauern dazu Gifte wie Arsen, Kupfer oder Pyrethrum aus Chrysanthemenblüten. Die Stoffe stammen zwar aus der Natur, gesund sind sie trotzdem nicht. Schonende Methoden wie das Absammeln von Kartoffelkäfern gerieten jedoch ins Hintertreffen, als hochwirksame chemische Insektengifte wie DDT Ende der Dreißigerjahren erfunden wurden.
Nur im alternativen Landbau blieben die Chemikalien verpönt. Dort entwickelten Biobauern Alternativen, wie das fast zeitgleich mit DDT entdeckte Bodenbakterium Bacillus thuringiensis. Dessen Gift tötet Insekten aller Art, von der Malariamücke bis zum Maiszünsler. Doch seit Forscher den Bauplan für das Gift per Gentechnik in Nutzpflanzen integriert haben, pflanzten Bauern diese weltweit großflächig an. So wird auch diese Waffe stumpf: Die Insekten entwickeln Resistenzen gegen das Gift.
Unverändert wirksam dagegen bleiben Marienkäfer, die Landwirte gezielt auf deren Lieblingsspeise loslassen – die Blattläuse. Noch spezifischer ist der Einsatz von Pheromonen: Mit diesen für Mensch und Umwelt ungefährlichen Botenstoffen kommunizieren Insekten untereinander. Seit sie sich künstlich erzeugen lassen, boomen die Lockstofffallen.
Marktführer Pherobank aus den Niederlanden hat fast 400 Pheromone gegen 150 Schadinsekten im Angebot. Darunter Sexuallockstoffe, die Borkenkäfer, Apfelwickler oder Maiswurzelbohrer anziehen und sie so von Wäldern, Plantagen und Äckern fernhalten.