Privates Kraftwerk Fünf Wege zur Stromproduktion im Eigenheim

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Kleinstkraftwerke

Tipps zum Sparen von Heizkosten
Heiztemperatur richtig wählen Quelle: dpa
Temperaturabsenkung bei Abwesenheit Quelle: dpa
Türen, Fenster und Rolllädenkasten abdichten Quelle: dapd
Heizkörper entlüften Quelle: Ewald Fröch - Fotolia.com
Gerade der Brenner von Heizungsanlagen – gemeinhin Heizkessel genannt – muss regelmäßig eingestellt werden, Quelle: Kadmy - Fotolia.com
Heizkörper frei lassen, zur Wand isolieren Quelle: dpa
Thermostat digitale Temperaturregelung Quelle: sugar0607 - Fotolia.com

Die Schwachstelle dieser Variante ist der Kollektor. Denn er produziert ausgerechnet während der Heizperiode am wenigsten Wärme. Dann muss ein elektrischer Heizstab einspringen und den Warmwasserspeicher auf Temperatur bringen. Das jedoch treibt den Stromverbrauch ziemlich in die Höhe.

Für welche solare Lösung sich Hausbesitzer auch entscheiden – immer gilt: Voraussetzung für einen hohen Ertrag ist, dass ihr Haus möglichst viele südlich ausgerichtete Flächen hat. Ist dies gegeben, lässt sich die Technik nach Ansicht der Energieagentur-Experten auch in Mehrfamilienhäusern wirtschaftlich einsetzen.

4. Doppelte Ausbeute

Für Autarkie-Fans, deren Gebäude wenig Sonnenlicht abbekommen, bieten sich Blockheizkraftwerke (BHKW) als Alternative an. Sie nutzen jeden Kubikmeter Gas doppelt, indem ein Verbrennungs- oder Stirlingmotor daraus zugleich Wärme und Strom produziert.

Das klingt verlockend – doch die Tandem-Technik hat ein Problem: Sie liefert zu 75 Prozent und mehr Wärme. Das führt dazu, dass die Kellerkraftwerke außerhalb der Heizperiode zumeist stillstehen, weil der Warmwasserspeicher rasch voll ist und die Wärme nicht abgenommen werden kann. Während der kalten Jahreszeit hingegen reicht das Wärmeangebot oft nicht aus. Dann springt ein Zusatzbrenner ein. Beide Effekte reduzieren die Rentabilität.

Grundsätzlich gilt damit – zum Graus von Umweltschützern: Je mehr Wärme eine Immobilie verbraucht, desto sinnvoller ist der Einsatz der Strom erzeugenden Heizung. Denn damit steigt die Stromproduktion. Und darin liegt der finanzielle Charme. Jede selbst gewonnene Kilowattstunde hat einen Wert von etwa 31 Cent: 26 Cent für nicht eingekauften Strom plus 5,11 Cent Kraft-Wärme-Kopplungs-Bonus.

Die Hürde für den wirtschaftlichen Einsatz ist laut der Berechnungen der Energieagentur-Experten dennoch hoch. Mindestens an 5.000 von 8.760 Stunden im Jahr sollte das Kleinstkraftwerk laufen. Das ist am ehesten in großen Gebäuden wegen ihres tendenziell höheren Wärmebedarfs zu schaffen. In Mehrfamilienhäusern kann sich die Anschaffung daher schon nach fünf Jahren rechnen – im Eigenheim dauert es mindestens doppelt so lang. Dort kommen die Geräte oft auf gerade einmal 2.500 Betriebsstunden, so die Erfahrung der Energieagentur. Beim Autarkie-Check schneiden die BHKWs mittelmäßig ab: Mehr als 50 Prozent sind nicht drin – die Abhängigkeit von einem Brennstoff bleibt.

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