
Astronomen gehen davon aus, dass es mikroskopische Lebensformen im Weltall gibt. Dabei geht es konkret um den Kometen Tschuri, der zurzeit Besuch der ESA-Raumsonde Rosetta und dem Forschungsroboter Philae hat. Philae ist im November 2014 auf dem Kometen gelandet.
Eine Auswertung von Kometenbildern hatte Hinweise darauf gegeben, dass sich unter der Oberfläche wohl große Hohlräume befinden, die nach und nach einstürzen. Chandra Wickramasinghe und sein Kollege Max Wallis von der University of Cardiff sehen darin einen Hinweis auf die Existenz von Mikroorganismen auf Tschuri. Die beiden Wissenschaftler stellten ihre Theorie am Montag bei einem Treffen der Royal Astronomical Society in Llandudno in Wales vor.
Die Wissenschaftler erklärten, dass der Komet geologisch aktiv sei. Die ungewöhnlich dunkle und nicht reflektierende Oberfläche des Kometen werde durch organisches Material verursacht. Tschuri biete womöglich sogar bessere Bedingungen für mikroskopische Lebensformen als Arktis und Antarktis.
Wickramasinghe geht davon aus, dass möglicherweise Mikroorganismen für den Einsturz der Hohlräume verantwortlich sind. Sie sollen für die Entstehung von Taschen mit Hochdruckgasen verantwortlich sein, die das darüber liegende Eis gesprengt und organische Teile herausgeschleudert hätten.
Chandra Wickramasinghe ist bekannt für schwindelerregende Thesen. Er geht davon aus, dass Kometen dabei geholfen haben, Leben auf die Erde zu bringen. Er ist zum Beispiel der Überzeugung, dass das SARS-Virus aus dem Weltall stammt, genauso wie die Sporen, die für die Rotfärbung des Regens in Kerela in Indien verantwortlich sind.