Schluss mit dem Diät-Wahn Die größten Mythen um das Körpergewicht

Hilft Sport beim Abnehmen? Was bringen Hungerkuren? Und sind schlankere Menschen wirklich gesünder? Die größten Mythen rund um das Gewicht.

Ist Sport wirklich das Non plus ultra, wenn es um Gewichtsverlust geht? Nicht unbedingt - und das liegt an zwei Dingen. Zum einen gibt es Menschen, die durch Sport ihren Appetit anregen. Sie essen dann mindestens genauso viel, wie sie sich vorher abgestrampelt haben. Zum anderen zeigt eine aktuelle Veröffentlichung im "British Journal of Sports Medicine ", dass auch viel Sport eine schlechte Ernährung nicht ausbügeln kann. Nicht nur Abnehmwillige kommen also an einer ausgewogenen Ernährung nicht vorbei. Wer glaubt, mit dem Fitnessstudio allein abnehmen zu können, ohne von Fast Food, Süßigkeiten und Co. die Finger zu lassen, täuscht sich. Dennoch ist Bewegung natürlich gesund: Regelmäßige körperliche Betätigung reduziert nicht nur das Risiko von Herz-Kreislauf-Krankheiten und Typ-2-Diabetes, sondern auch das Krebs- und Demenzrisiko. Quelle: dpa
Hilft Schokolade beim Abnehmen oder macht sie dick? So richtig geklärt ist die Wirkung des Kakaos bis heute nicht. Aber es gilt: Alles ist erlaubt, wenn es nur in Maßen genossen wird - das gilt sowohl für schlanke als auch für etwas kräftigere Menschen... Quelle: dpa
... es ist nämlich ein Irrglaube, dass nur dickere Menschen durch Fette krank werden: Man kann auch innerlich verfetten. Dann sammelt sich das Fett in Körperregionen, die für das Auge unsichtbar bleiben, wie die inneren Organe. Die Folge: Herz und Leber verfetten und das kann zu Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen führen. Um abzunehmen hilft es übrigens auch nicht, das Abendessen ausfallen zu lassen. Das führt eher zu noch mehr Heißhunger. Quelle: dpa
Eine ausgewogene Ernährung mit Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten tut dem Körper am besten - dann entstehen auch keine Fettpolster. Denn auch Menschen mit einem normalen Körper-Masse-Index (Body-Mass-Index, BMI) verstecken Fett in ihrem Körper. Manche ernähren sich zu fettig oder zu süß, und bewegen sich dabei auch noch zu wenig. Gleichzeitig essen sie aber nicht genug, um übergewichtig zu werden. Es stimmt also nicht, dass schlanke Menschen immer unbedingt gesünder sind. Länger schon ist bekannt, das dicke aktive Menschen oft gesünder sind als die dünnen, aber wenig aktiven Menschen. Das zeigt sich vor allem im Sterblichkeitsrisiko. Quelle: dpa
Auch ist es ein Trugschluss, dass bei einem Saunagang wirklich Gewicht verloren geht: Tatsächlich wurde nur Wasser ausgeschwitzt. Einem gesunden Menschen tut das Saunieren trotzdem gut, es kurbelt die Durchblutung an und trainiert uns gegen Wetterfühligkeit. Quelle: REUTERS
Durch bewusste Ernährung und Bewegung kann man die Fettpolster schnell wieder loswerden, vielleicht sollte man dann aber auf eine Gans wie hier im Bild gezeigt, verzichten. Allerdings ist es auch ein Trugschluss, dass jedes Fett sofort auf die Hüfte wandert - das passiert nur, wenn wir unserem Körper insgesamt zu viele Kalorien zuführen. Quelle: dpa
Gibt es Lebensmittel, die dem Körper weniger Kalorien zuführen, als der dann für ihre Verdauung benötigen wird? Nein, obwohl es ein weitverbreitetes Gerücht und die ultimative Anleitung für eine Diät sein soll, sind diese sogenannten "negativen Kalorien" Quatsch. Durchschnittlich wendet unser Körper zwischen zehn und zwanzig Prozent der zugeführten Kalorien zur Verdauung des Lebensmittels auf. Es bleibt also auch bei Gemüse mit extrem wenig Kalorien wie etwa Stangensellerie noch eine Restenergie für den Körper erhalten. Trotzdem helfen kalorienarme Nahrungsmittel bei der Gewichtsabnahme, weil man davon einfach mehr essen kann. So haben etwa sechs Möhren genauso viel Kalorien wie ein halbes Croissant - machen aber im Gegensatz dazu satt. Quelle: dpa
Man kann es gar nicht oft genug sagen: Es kommt darauf an, wie viele Kalorien man täglich zu sich nimmt und wieder verbraucht - und nicht, wie oder wann man isst. Denn bis heute gibt es keine wissenschaftliche Studie, die beweist, dass drei große Mahlzeiten besser wären als fünf kleine. Übergewicht entsteht nicht dann, wenn man ausgewogen isst, sondern bei dem, was man dazwischen isst - wie Chips oder Gummibärchen. Quelle: dpa
Light-Produkte sind auch keine Lösung. Sie enthalten in der Regel weniger Zucker oder weniger Fett. So weit, so gut - über Kaloriengehalt und Gesundheitswert sagt das allerdings wenig aus. So wird etwa bei Light-Chips oft das reduzierte Fett durch ein mehr an Zucker oder künstlichen Aromen und Geschmacksverstärkern ausgeglichen. Denn Fett ist ein Geschmacksträger - und schmecken sollen die Produkte ja. Quelle: dpa-tmn
Aufpassen sollten Menschen, die gerne abnehmen möchten, vor allem auf den sogenannten Jojo-Effekt. Um wirklich dauerhaft abzunehmen, ist es notwendig, dass die Ernährung dauerhaft umgestellt wird. Hungerkuren und Blitzdiäten führen bei den meisten Menschen dazu, dass bei der Rückkehr zum "normalen" Essalltag umso mehr gefuttert wird - und der Körper setzt außerdem vorsorglich eher Fettpolster an, denn wer weiß, wann wieder schlechte Zeiten (denn nichts anderes sind solche Diäten für unseren Stoffwechsel) kommen. Quelle: dpa
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