Umweltgiftreport 2013 Die am meisten verschmutzten Orte weltweit

Blei, Öl, Quecksilber oder Pestizide: Weltweit leidet die Gesundheit von rund 200 Millionen Menschen unter Umweltverschmutzungen. Das geht aus dem Umweltgiftreport 2013 der Schweizer Stiftung „Green Cross“ hervor.

Agbogbloshie (Ghana)Der Stadtteil der Millionenmetropole Accra ist schon mehrfach zu trauriger Berühmtheit gekommen: Hier leben 40.000 Ghanaer auf einer Fläche von etwa 1.600 Hektar Land und sind dabei den Giften der sie umgebenden Elektromülldeponie ausgesetzt. Handys und Laptops werden hier zerlegt, um noch verwertbare Rohstoffe, wie Eisen und Kuper, zu finden. Quelle: Blacksmith Institute
Tschernobyl (Ukraine)Die Katastrophe von Tschernobyl ist vielen noch im Gedächtnis als dort im April 1986 ein Nuklearunfall ereignete. Damals waren über über 150,000 Quadratkilometer und Millionen von Menschen betroffen. Bis heute besteht eine Sperrzone um den Reaktor. Die Stadt Prypat wurde zur Geisterstadt. Quelle: Blacksmith Institute
Dserschinsk (Russland) Dass die Stadt heute noch zu den am meisten verschmutzten Städten der Welt zählt, hängt vor allem mit seiner Geschichte zusammen. Während des Kalten Krieges wurden hier sowjetische Chemiewaffen wie das Nervengas Sarin und Senfgas hergestellt. Bis heute befindet sich hier eines der Zentren chemischer Industrie. Viele der Chemikalien befinden sich mittlerweile auch im Grundwasser. Quelle: Blacksmith Institute
Citarum River (Indonesien)13.000 Quadratkilometer auf denen insgesamt neun Millionen Menschen leben für die der Fluss der Lebensmittelpunkt ist. Allein 2000 Firmen bedienen sich des Wassers und leiten ihrerseits giftige Chemikalien in das Wasser. Quelle: dpa
Hazaribagh (Indien)270 registrierte Gerbereien gibt es in ganz Bangladesch, allein in der Region gibt es 90-95 Stück mit bis zu 12.000 Angestellten. Jeden Tag erzeugen diese 22.000 Kubikliter giftigen Müller, darunter krebserregendes Chrom. An diesem Giftfluss leben die Arbeiter. Quelle: Blacksmith Institute
Kabwe (Sambia)Wie so oft ist auch in der viertgrößten Stadt der Zentralprovinz der Arbeitsort, gleichzeitig auch der Ort mit den großen Risiken für Gesundheit und das Leben. In der Region wird besonders hochwertiger Blei abgebaut, der zu Boden- und Wasserverseuchung führt. Eine Viertel Million Menschen sind von der Verschmutzung betroffen. Quelle: Blacksmith Institute
Kalimantan (Indonesien)Auch hier sind rund eine Million Menschen durch die Verseuchung von Quecksilber und Cadmium betroffen. Aber Goldminen sorgen dort für das Einkommen von 43.000 Menschen. Quelle: Blacksmith Institute
Matanza-Riachuelo (Argentinien)Der mehr als 60 Kilometer lange Fluss ist schon lange nicht mehr sauber: Um die 15.000 Fabriken, darunter viele Färberei leiten ihre Abwässer mit Chemikalien, darunter Schwermetalle, in den Fluss. Mehr als 20.000 Persinen sind davon betroffen. Quelle: Blacksmith Institute
Norilsk (Russland)Die zweite russische Stadt unter den besonders verschmutzten Städten weltweit ist eine recht weit im Norden: Die Bedrohung entsteht vor allem durch Kupfer, Nickeloxid und andere Schwermetalle. 135.000 Menschen, vor allem Fabrikarbeiter sind akut von der Umweltverschmutzung betroffen, allerdings gibt es dazu keine näheren Angaben. Die Lebenserwartung der Fabrikarbeiter liegt aufgrund dieser Problematik zehn Jahre unter dem russischen Durchschnitt. Quelle: Blacksmith Institute
Niger Delta (Nigeria)Die Bewohner sind etwa im afrikanischen Niger-Delta dem Öl fast schutzlos ausgesetzt. Die gesundheitlichen Auswirkungen der Schadstoffe sind laut Green Cross etwa gleich hoch wie die von Aids, Tuberkulose und Malaria. Das Delta macht etwa acht Prozent der Gesamtfläche Nigerias aus und ist insgesamt 70.000 Quadratkilometer aus. Quelle: Blacksmith Institute
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