Vertikale Stadtplanung "Eine 600 Meter hohe Stadt"

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Fantastische neue Möglichkeiten

Die größten Wolkenkratzer der Welt
Grafik des fertigen World One in Mumbai, Worli Quelle: Lodha Group
432 Park Avenue Quelle: Creative Commons Lizenz - Kohei Kanno
One57 Quelle: dpa
Mercury City Tower Quelle: dapd
Mercury City Tower Quelle: REUTERS
Moscow City Complex Quelle: dapd
Tokyo Sky Tree Quelle: dpa

Wieso ausgerechnet dort?

Die französische Regierung wollte die Region strukturell entwickeln und hat aus diesem Grund eine Haltestelle für den Hochgeschwindigkeitszug TGV in die Landschaft gesetzt. Diese wenig genutzte, aber äußerst wertvolle Bahnanbindung an Paris war für unsere Standortwahl zentral.

Wer sollte sich denn dort in der Provinz ansiedeln?

Alle, die ein urbanes Leben schätzen, es aber satt haben, täglich im Stau zu stehen oder sich in überfüllte U-Bahnen zu quetschen. In Meuse fänden sie dann eine Erlebnisdichte und Nutzungsvielfalt, die urbane Lebensqualität ausmacht.

Allerdings müssten Sie ein großes Parkhaus für die vielen Privatautos bauen.

Gerade das wäre nicht vorgesehen. Wer nach Paris will, nimmt einfach den Zug. Und wer mal einen Wagen braucht, etwa um in Urlaub zu fahren, der würde sich aus einem Pool von Leihfahrzeugen bedienen. Die Mobilität wäre garantiert, der Verkehr indes drastisch reduziert.

Fragt sich nur, wer sich das Leben in einer solchen High-Tech-Siedlung leisten kann?

Die Kosten haben wir noch nicht wirklich kalkuliert. Dazu stecken noch zu viele Hypothesen in unserem Modellentwurf. Ich würde aber vermuten, dass der Wohnraum, gerade wenn man den geringen Landverbrauch berücksichtigt, zumindest nicht teurer wird.

Wie kommen Sie zu dieser Annahme, obwohl zum Beispiel Flugroboter bestimmt nicht gerade billig sind?

Wir forschen an der ETH sogar an Maschinen, die kunstvoll mauern oder Betonsäulen in freier Form ohne Schalung ziehen können. Sie sind nicht einmal sonderlich teuer, arbeiten aber 24 Stunden am Tag, und das höchst präzise und zuverlässig. Ich bin überzeugt: Digitale Fertigungstechnologien heben die Qualität, ohne die Kosten zu treiben. Was unser Leben längst durchdrungen hat, erobert jetzt auch die Architektur – die Digitalisierung aller Prozesse. Sie schafft fantastische neue Möglichkeiten für uns Architekten, um qualitätsvollen Lebensraum zu gestalten.

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