
Die Amerikaner sind eigentlich nicht als Wutbürger bekannt. Sie stehen neuen Technologien und Vorhaben in der Regel offen gegenüber – religiöse Gruppen und Fanatiker einmal ausgenommen. Vor allem Startups im Silicon Valley profitieren davon. Obwohl Datenschutzaktivisten wie etwa die Electronic Frontier Foundation aus San Francisco schon seit Jahren vor dem Eingriff in die Privatsphäre durch Internet-Unternehmen warnen, hat das den Siegeszug von sozialen Netzwerken wie Facebook oder Angebote wie den werbefinanzierten E-Mail-Dienst von Google nicht stoppen können. Im Gegenteil: Facebook-Gründer Mark Zuckerberg behauptet, dass die Aktivität in seinem Netzwerk sogar zulegte, wenn in den Medien besonders heftig über Datenschutzprobleme geschrieben wurde.
Dass die Fortschrittsfreude jedoch selbst in der technologieaffinen Bay Area – dem Gebiet rund ums Silicon Valley – kippen kann, erlebt gerade der kalifornische Stromversorger PG&E: Ganze Gemeinden in Kalifornien lehnen sich zurzeit gegen die Installation von modernen Stromablesegeräten durch den Stromversorger auf.
Intelligente Stromsparer
Die neuen, intelligenten Stromzähler können im Gegensatz zu ihren analogen Vorgängern aus der Ferne abgelesen werden. Damit ist es erstmals möglich, rund um die Uhr den genauen Stromverbrauch zu messen. Haushalte, die Waschmaschinen und Spülgeräte nachts laufen lassen, könnten so mit günstigeren Tarifen belohnt werden. Google und Microsoft haben bereits Internet-Portale entwickelt, mit denen Haushalte ihren Stromverbrauch vergleichen können. Unternehmen wie Intel haben sogar Software geschrieben, mit der sich automatisch feststellen lässt, welche Geräte den meisten Strom verbrauchen. Intelligente Zähler – so wird suggeriert – helfen, die Stromrechnung zu senken.