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Strategische U-Boote der Ohio-Klasse im U-Boot-Hafen von Bangor, Washington. Foto: LiveEO/Sentinel

Wirtschaft von oben #339 - ZweitschlagwaffenNach Trumps Ankündigung: Hier bewegt sich kein Atomraketen-U-Boot der USA

Trump will zwei strategische U-Boote entsendet haben, um Russland ins Visier zu nehmen. Satellitenbilder und die US-Nukleardoktrin zeigen, dass es vor allem verbales Säbelrasseln ist. Wirtschaft von oben ist eine Kooperation mit LiveEO.Thomas Stölzel 04.08.2025 - 16:06 Uhr

Nach wiederholten Provokationen durch den früheren russischen Präsidenten Dmitri Medwedew hatte US-Präsident Donald Trump verkündet, zwei Nuklear-U-Boote „in entsprechenden Regionen zu positionieren, für den Fall, dass diese törichten und aufwieglerischen Äußerungen mehr als nur das sind.“

Eine Recherche anhand von Satellitenbildern zeigt nun, dass zumindest zum Zeitpunkt der Ankündigung und den Stunden danach offenbar keine U-Boote die zwei Stützpunkte Kings Bay im US-Bundesstaat Georgia und Bangor im Bundesstaat Washington verlassen haben. Beide sind die Heimathäfen für die strategischen U-Boote der amerikanischen Ohio-Klasse. Sie werden hier gewartet und für neue Einsätze vorbereitet.

Eine niedrig aufgelöste Aufnahme vom 1. August, also einen Tag nach Trumps Ankündigung, zeigt zwei große U-Boote an einem dreieckigen Dock in Bangor nahe Seattle. Zudem liegt ein weiteres im Trockendock. Es sind exakt so viele, wie schon in den Tagen davor hier festgemacht hatten. Mehrere weitere Docks, an denen solche U-Boote in der Vergangenheit ebenfalls lagen, sind leer. Bei einem Dock ist die Analyse schwierig: Ob an einem überdachten Wartungsdock ein U-Boot lag oder liegt, lässt sich nicht erkennen.

Bilder: LiveEO/Sentinel

Ein ähnliches Bild ergibt eine Analyse des Marinestützpunkts von Kings Bay. Hier sind am 31. Juli, am Tag der Ankündigung, zwei U-Boote zu erkennen. Allerdings gibt es hier zwei überdachte Anleger und ein überdachtes Trockendock, in denen sich weitere U-Boote befinden könnten.

Insgesamt haben die USA 18 U-Boote der Ohio-Klasse, 14 davon ausgestattet mit ballistischen Atomraketen und vier mit nuklear bestückbaren Cruise Missiles. Zu jedem Zeitpunkt befinden sich mindestens zwei mit ballistischen Raketen ausgestattete U-Boote in der Überholung. Das geht aus einem Bericht der Gesellschaft Amerikanischer Wissenschaftler über die US-Nukleardoktrin hervor. Von den verbleibenden zwölf U-Booten sind in der Regel acht bis neun auf See, von denen vier bis fünf in ihren zugewiesenen Patrouillengebieten in „hoher Alarmbereitschaft” unterwegs sind. Sie haben gemäß des strategischen Kriegsplans Risikoziele in Russland und China im Visier.

NAVAL SUBMARINE BASE Kings Bay, Kingsland, Georgia, USA

28.07.2025 (linkes Bild): Zwei strategische U-Boote sind hier im Hafen erkennbar.
31.07.2025 (rechtes Bild): Auch am Tag von Donald Trumps Ankündigung hat sich das nicht geändert.

Bilder: LiveEO/Sentinel

Routen und Positionen sind dabei streng geheim und werden permanent verändert. Erst das macht die U-Boote als Abschreckungswaffe so effektiv, weil der Gegner sie anders als feste Ziele auf dem Land nicht bei einem Erstschlag ausschalten kann. Jede der bis zu 24 Raketen an Bord ist mit vier bis fünf Sprengköpfen bestückt, was einer Gesamtzahl von mehr als 1000 Sprengköpfen auf See entspricht.

Trumps Statement ist wie gewohnt vage und verwirrend gehalten. Er lässt etwa offen, ob er nun eigens U-Boote auf See befohlen hat oder nur von jenen, die nicht in „hoher Alarmbereitschaft“ unterwegs sind, zwei abgestellt wurden, um zusätzliche Ziele in Russland ins Visier zu nehmen.

Trumps ehemaliger Sicherheitsberater John Bolton wirft dem Präsidenten vor, nicht zu wissen, wie die Abschreckung mit strategischen U-Booten funktioniert. „Die müssen nirgendwo hinfahren, die sind schon längst da“, sagte er dem US-Fernsehsender CNN – in Bezug darauf, dass Russland ohnehin permanent im Visier der Zweitschlagwaffen ist.

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Die Rubrik entsteht in Kooperation mit dem Erdobservations-Start-up LiveEO – dieses ist eine Beteiligung der DvH Ventures, einer Schwestergesellschaft der Holding DvH Medien, ihrerseits alleiniger Anteilseigner der Handelsblatt Media Group, zu der auch die WirtschaftsWoche gehört.

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