Berühmt sind sie, die riesigen Flugzeugfriedhöfe in US-amerikanischen Wüsten. Doch auch in Europa gibt es Orte, an denen Flugzeuge zu Grabe getragen werden. Nur stehen hier Maschinen nicht einfach herum. Der Flugzeugbauer Airbus zerlegt und verwertet sie zunehmend, etwa im französischen Tarbes, am Rande der Pyrenäen.
Viele Flugzeuge, die Airbus in Europa so verschrottet, sind erstaunlich jung: Gerade mal zehn Jahre Dienst haben einige Airbus A340 hier hinter sich. Üblich sind eigentlich 30 Jahre. Selbst drei Riesenjumbos vom Typ A380 stehen inzwischen in Tarbes, aussortiert von Singapore Airlines. Weitere kommen demnächst dazu. Der erste wird bereits zerlegt. Deutlich auf dem Satellitenbild zu erkennen: Landeklappen, Querruder und Höhenruder sind abmontiert.
So junge Maschinen zu verschrotten, das mag nach ökonomischem und ökologischem Unsinn klingen. Doch zumindest vom Klimastandpunkt aus ergibt es Sinn. Der CO2-Fußabdruck, der bei der Produktion eines Jets anfällt, ist im Vergleich zu dem im Flugbetrieb entstehenden CO2 extrem klein – er beträgt weniger als ein Prozent. Da lohnt es, selbst fast neuwertige Maschinen durch leichtere, sparsamere Jets zu ersetzen. Der Airbus A340 etwa benötigt vier Triebwerke und damit deutlich mehr Kerosin als ein A330, der ungefähr die selbe Größe hat. Noch sparsamer ist zurzeit die neue Flugzeuggeneration aus Verbundstoffen, zu der etwa der Airbus A350 oder Boeings 787 gehören.