Die Aktionäre des japanischen Konzerns haben den Chairman Osamu Nagayama und einen weiteren Direktor auf der Hauptversammlung abgewählt. Das genaue Ergebnis der Abstimmung wurde zunächst nicht veröffentlicht.
Der neu gewählte Verwaltungsrat wird im Laufe des Tages über einen neuen Vorsitzenden für das Gremium beraten. Vor allem ausländische Investoren hätten zahlreicher abgestimmt als das auf vergangenen Aktionärstreffen der Fall gewesen war, sagte ein Insider der Nachrichtenagentur Reuters.
Toshiba war zuletzt in die Schlagzeilen geraten, nachdem die Untersuchung einer unabhängigen Kommission zu dem Schluss gekommen war, dass die japanische Regierung und die Führungsspitze des Konzerns sich abgesprochen hatten, um ausländische Investoren dazu zu bringen, im Sinne des Managements abzustimmen.
Einem unabhängigen Untersuchungsausschuss zufolge hatte der frühere Toshiba-Konzernchef Nobuaki Kurumatani gemeinsam mit dem japanischen Wirtschaftsministerium versucht, auf der letztjährigen Aktionärsversammlung kritische Großaktionäre zu umgehen und effektiv daran zu hindern, Vorschläge zu machen und ihre Stimmrechte auszuüben. Zwei ausländische Investmentfonds, Nagayama und eine Reihe anderer Vorstände sollten sich daraufhin aus dem Verwaltungsrat zurückziehen.
Die Spuren führen sogar bis zum heutigen Ministerpräsidenten Yoshihide Suga. Der hatte voriges Jahr, als er noch Chef des Kabinetts war, mit Kurumatani getafelt. Aber der Untersuchungsausschuss konnte nicht abschließend klären, über was genau gesprochen wurde