Technologiekonzern Schärfere Regulierung in China macht Softbank vorsichtig

Der Technologie-Investor will zunächst keine weiteren Investitionen in der Volksrepublik tätigen. Die chinesische Regulierung setzt Softbank jetzt bereits zu.

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Aktuell stehen Investitionen in China für rund ein Viertel des Portfolios von Softbank. Quelle: Reuters

Der japanische Technologie-Investor Softbank will angesichts der schärferen Regulierung in China zunächst die Hände von Investitionen in der Volksrepublik lassen. „Bis die Situation klarer ist, werden wir abwarten und schauen“, sagte Firmenchef Masayoshi Son am Dienstag. In ein bis zwei Jahren würden die neuen Regeln eine neue Lage schaffen.

Aktuell stehen Investitionen in China für rund ein Viertel des Portfolios von Softbank, zu dessen Leuchttürmen weiterhin der chinesische Technologiegigant Alibaba gehört. Allerdings sind vor allem in China die Firmenbewertungen wegen der strengeren Aufsicht zuletzt gesunken, was auch Softbank zusetzt.

Im ersten Geschäftsquartal 2021/22 von April bis Juni gab der Nettogewinn von Softbank um 39 Prozent auf 762 Milliarden Yen (umgerechnet 5,88 Milliarden Euro) nach. Für das Geschäft von Softbank sind die Vision Funds ausschlaggebend, die an zahlreichen Start-ups und börsennotierten Firmen rund um den Globus beteiligt sind. Hier sorgten zwar die Börsendebüts des Uber-Konkurrenten Didi und des Lkw-Start-ups Full Truck Alliance für Dynamik, konnten aber den Druck auf Firmenbewertungen nicht wettmachen.

Die Vision-Fund-Sparte, aus deren Portfolio mehr als zwei Drittel der Firmen börsennotiert sind, kam im abgelaufenen Quartal auf einen Gewinn von 1,82 Milliarden Euro. Weiteren Schwung sollen die anstehenden Neuemissionen des indischen Bezahldienstes Paytm und der Versicherungs-Plattform Policybazaar sowie des Fahrdienstes Grab bringen.

Zuletzt hatte sich Softbank zur Stärkung der Liquidität immer wieder von Firmenanteilen getrennt – wie jüngst von Microsoft- und Facebook-Aktien – und Beteiligungen heruntergeschraubt – wie bei Doordash und Uber. Anleger sind trotzdem verkatert und spekulieren auf einen Aktienrückkauf, den Son nun ebenfalls in Spiel brachte. Nachdem die Softbank-Aktie im März auf den höchsten Stand in zwei Jahrzehnten geklettert war, hat sie seither ein Drittel an Wert verloren.

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