Teuerungsrate Bundesbank rechnet bis weit ins kommende Jahr mit höherer Inflation

Im August kletterte die Inflationsrate mit 3,9 Prozent auf ein 28-Jahres-Hoch. Die Bundesbank rechnet mit einem weiteren Anstieg in 2022.

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Grund für den Anstieg sind vor allem steigende Benzin- und Nahrungsmittelpreise. Quelle: dpa

Die Bundesbank erwartet bis weit ins kommende Jahr hinein eine erhöhte Inflation in Deutschland. Die Volkswirte der deutschen Zentralbank gehen in ihrem am Montag vorgelegten Monatsbericht davon aus, dass ab September bis zum Jahresende vorübergehend sogar Teuerungsraten zwischen vier und fünf Prozent möglich sein werden. „Anfang 2022 dürfte sich die Teuerung zwar spürbar ermäßigen, aber bis zur Jahresmitte noch über zwei Prozent liegen“, heißt es in dem Bericht weiter.

Die Teuerungsrate war wegen steigender Benzin- und Nahrungsmittelpreise im August mit 3,9 Prozent so stark ausgefallen wie seit fast 28 Jahren nicht mehr. Viele Fachleute gehen davon aus, dass sie in den kommenden Monaten wegen Sondereffekten Richtung fünf Prozent anziehen dürfte. Preistreibend wirken auch Lieferschwierigkeiten bei einigen Vorprodukten wie etwa Halbleitern, die in der Folge der Corona-Krise knapp geworden sind.

Dies hemmt auch die Entwicklung der Industrie. Die Bundesbank verweist darauf, dass die Industrieproduktion im Juli zwar zum ersten Mal seit vier Monaten wieder stieg. Dies sei aber wohl weitgehend auf die Lage der Sommerferien zurückzuführen.

Insgesamt dürfte die deutsche Wirtschaftsleistung laut Prognose der Bundesbank im dritten Quartal kräftiger klettern als im Frühjahr mit 1,6 Prozent. Wegen der Lieferkettenprobleme in der Industrie sei jedoch noch nicht damit zu rechnen, dass der Vorkrisenstand aus dem vierten Quartal 2019 bereits wieder erreicht werde.

Mehr: Auf 28-Jahres-Hoch: Deutsche Inflationsrate im August liegt nur noch knapp unter der Marke von vier Prozent

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