
Frankfurt/Main Die staatliche Förderbank KfW zieht Konsequenzen aus der milliardenschweren Überweisungspanne. „Der gesamte Zahlungsprozess wird auf den Prüfstand gestellt“, sagte KfW-Vorstandsmitglied Günther Bräunig am Mittwoch in Frankfurt bei der Vorstellung der KfW-Bilanz 2016. Die Förderbank hatte fälschlicherweise 7,6 Milliarden Euro an vier Banken transferiert. Zunächst war in Finanzkreisen von 5 Milliarden die Rede gewesen.
Bräunig kündigte eine „lückenlose Aufklärung“ an. Dabei holt sich die KfW auch Unterstützung von außen durch ein Beratungsunternehmen. „Der Vorstand nimmt den Vorfall sehr ernst“, sagte Bräunig in Vertretung des weiterhin erkrankten KfW-Chefs Ulrich Schröder.
Auslöser war den Angaben zufolge ein Fehler eines erfahrenen KfW-Programmierers bei Arbeiten an der IT. Infolge einer fehlerhaften Einstellung habe die Zahlungsverkehrssoftware in einer Wiederholungsschleife automatisch Mehrfachzahlungen an vier Banken ausgelöst. Ein externer Cyberangriff oder vorsätzliches Verhalten sei auszuschließen, betonte Bräunig. Das Geld sei am nächsten Tag wieder zurückgeholt worden. Den Schaden durch Transaktionskosten und Zinsausfälle bezifferte der Vorstand auf 25.000 Euro.