Ukraine-Krise EZB unterzieht Banken mit Russland-Engagement einen Stresstest

Die Notenbank prüft, inwiefern sich der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine auf den Bankenmarkt auswirkt. Mit einigen Häusern ist die EZB eng in Kontakt.

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Das Russland-Geschäft steht derzeit unter besonderer Beobachtung. Quelle: Bloomberg

Die Europäische Zentralbank fordert von in Russland tätigen Banken Einschätzungen zu den Risiken, die sich aus diplomatischen und militärischen Szenarien im Zusammenhang mit den Spannungen zwischen Moskau und dem Westen zur Ukraine ergeben könnten. Das berichten mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Die Aufseher der Notenbank arbeiten mit den von ihnen beaufsichtigten Banken an der Einschätzung von Risiken für Liquidität, Kreditbücher, Handels- und Devisenpositionen sowie ihre Fähigkeit, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten, heißt es. In einigen Fällen sei man täglich in Kontakt.

Die modellierten Szenarien umfassen scharfe Sanktionen wie auch die Folgen einer eventuellen Invasion. Moskau bestreitet nach wie vor, Pläne in diese Richtung zu haben.

Ein Sprecher der EZB erklärte, man beobachte die Situation und stehe in engem Kontakt mit Banken und nationalen Aufsichtsbehörden. Die Banken im Euro-Raum seien in unterschiedlichem Umfang in Russland engagiert. Insgesamt scheine sich das Risiko in Grenzen zu halten, sagte er.

Während viele internationale Banken, darunter auch die Deutsche Bank, ihre Aktivitäten in Russland in den letzten Jahren zurückgefahren haben, gehören die Société Générale, die Unicredit und die Raiffeisen Bank International nach Angaben der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde immer noch zu den größten europäischen Banken in der Föderation. Die EZB und die Banken seien noch dabei, die Auswirkungen der jüngsten Sanktionen zu analysieren, berichten die Personen.

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