Bilanzierung Schärfer trennen

  • Teilen per:
  • Teilen per:

Wegen schärferer Regeln für Wirtschaftsprüfer wird eine Reihe von börsennotierten Unternehmen, Banken und Versicherungen voraussichtlich die Zusammenarbeit mit ihren Prüfern umstellen müssen. Ein Referentenentwurf des Bundesjustizministeriums, der in rund einem Jahr Gesetz werden soll, verlangt eine schärfere Trennung von Abschlussprüfungs- und Beratungstätigkeit. Bisher leisten viele Prüfer ihre Steuer- oder sonstige Beratung so, dass sie Auswirkungen auf die Bilanzen ihrer Mandanten hat. Nach dem Gesetzesentwurf dürfen Prüfer, die auf solche Weise mitgestalten – also nicht nur Hinweise geben, sondern beispielsweise Steuermodelle konstruieren helfen –, bei dem jeweiligen Mandanten künftig keine Abschlussprüfung mehr ausführen oder müssen ihre Beratung reduzieren. Sonst, so das Ministerium, prüften sie ein Produkt ihrer eigenen Arbeit und ihre Objektivität sei nicht mehr gewährleistet. 

Nach Einschätzung von Experten überschneiden sich beide Dienstleistungen bei vielen Mandanten und ihren Prüfern noch. Jörg Baetge, Rechnungslegungsexperte und Professor an der Uni Münster, erwartet, dass viele Unternehmen trotz höherer Kosten ihre Wirtschaftsprüfer entweder bei der Beratung oder bei der Abschlussprüfung wechseln werden – „um die Möglichkeit einer Kritik wegen durch Beratung befangener Prüfer grundsätzlich auszuschließen“. 

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%