Agrochemie Japaner vereiteln Übernahmepläne von Sinochem

Der japanische Chemiekonzern Sumitomo Chemical beteiligt sich mit 20 Prozent am australischen Agrochemiehersteller Nufarm. Mit der Übernahme stärkt der Konzern sein Geschäft mit Pflanzenschutzmitteln - und bremst die Übernahmepläne des chinesischen Konkurrenten Sinochem aus.

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Ausgebremst: Sumitomo Chemical stoppt die Übernahmephantasien der chinesischen Konkurrenz. Quelle: dpa Quelle: handelsblatt.com

FRANKFURT. Der chinesische Energie- und Chemiekonzern Sinochem ist damit auch im zweiten Anlauf mit dem Versuch gescheitert, über Nufarm seine Position im globalen Agrochemie-Sektor zu stärken. Die Chinesen hatten den angebotenen Preis Anfang Dezember von 13 auf 12 Dollar je Aktie gesenkt. Dieses Angebot wurde jetzt vom Nufarm-Vorstand formal abgelehnt und gleichzeitig der Deal mit dem japanischen Konzern besiegelt, der 14 Dollar je Aktie bietet.

Sumitomo, mit umgerechnet rund 12,5 Mrd. Euro Umsatz die Nummer zwei der japanischen Chemiebranche, schickt sich damit an, ihre Position im Agrochemiegeschäft auszubauen. Der Konzern erzielte in diesem Segment zuletzt Erlöse von umgerechnet 1,5 Mrd. Euro, davon etwa 900 Mio. Euro mit Pflanzenschutzmitteln. Nufarm verbuchte im vergangenen Geschäftsjahr, das am 31. Juli endete, umgerechnet etwa 1,6 Mrd. Euro Umsatz, wobei sich der operative Gewinn jedoch auf rund 93 Mio. Euro halbiert hat. Im Bereich Pflanzenschutz und Saatgut agieren die beiden Unternehmen damit nur in der zweiten Reihe hinter den führenden Anbietern Syngenta, Monsanto, Bayer, BASF und Dupont.

Über die Beteiligung hinaus plant Sumitomo eine strategische Zusammenarbeit mit Nufarm in Bereichen wie Vertrieb, Forschung und Saatgut. Für die Japaner bietet der Deal die Möglichkeit, das bislang im Wesentlichen auf den Heimatmarkt konzentrierte Agrogeschäft stärker zu globalisieren. Allerdings zahlen sie dafür einen vergleichsweise anspruchsvollen Preis. Die Offerte bewertet Nufarm mit rund 1,7 Mrd. Euro oder dem 14-Fachen des Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) und damit deutlich höher als zuletzt bei Chemietransaktionen üblich.

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