Amazon, Microsoft, VW Das sind die Gewinner der Berichtssaison

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Für einige CEOs wurde das Quartal zum Karriere-Killer

Die Hurrikan-Saison im August und September richtete zwar lokal schwere Verwüstungen an und verhagelte den Rückversicherern die Bilanz. Ansonsten blieben die Auswirkungen auf die US-Wirtschaft aber gering. Selbst der der Pharma-Konzern Amgen, der im verwüsteten Puerto Rico eine Produktionsanlage betreibt, konnte sein Gewinnziel für das laufende Geschäftsjahr anheben. General Motors und Ford profitierten sogar direkt von den Unwettern: Weil viele Menschen ihre zerstörten Autos ersetzten mussten, konnten die beiden US-Autobauer ihre Gewinnziele übertreffen.

Wohl und Wehe vieler Konzerne hängt auch von der wirtschaftlichen Entwicklung Chinas ab – und sie wurden in dem wichtigen Absatzmarkt nicht enttäuscht. Der verbesserte Ausblick für den Bausektor im Reich der Mitte verhalf selbst dem kriselnden US-Baumaschinenhersteller Caterpillar zum ersten Umsatzzuwachs seit 2012. Von der starken chinesischen Binnennachfrage profitierten auch die lokalen Konsumgüterkonzerne: Kweichow Moutai, der weltweit wertvollste Spirituosen-Hersteller, konnte seinen Gewinn verdoppeln.

In der Ölbranche konnten alle Unternehmen die zuletzt leicht anziehenden Ölpreise in Gewinne ummünzen: Während bei den Ölproduzenten wie Exxon Chevron oder Total nach harten Sparprogrammen nun wieder die Gewinne sprudeln, tun sich die Öldienstleister und Produzenten von Bohranlagen deutlich schwerer, da nach wie vor nur wenige neue Quellen erschlossen werden.

Für eine Reihe von Vorstandsvorsitzenden entwickelte sich das abgelaufene Quartal dagegen zum Karriere-Killer: Deutsche-Börse-Chef Carsten Kengeter trat vergangene Woche nach einer monatelangen Affäre um möglichen Insiderhandel zurück. Der Chef der Airline United, Oscar Munoz, musste nicht nur seine Kunden besänftigen, nachdem ein Passagier gewaltsam aus einer Maschine gezerrt wurde.

Auch die Aktionäre stieß er mit einem miserablen Ausblick für 2018 vor den Kopf. In Japan stehen der Chef von Kobe Steel wegen eines Fälschungsskandals und der Nissan-Boss wegen mangelhafter Fahrzeug-Inspektionen am Pranger. Auch die Chefs von Deutscher Bank und Barclays stehen unter Druck, nachdem ihre Geldinstitute deutlich schlechter abschnitten als der Branchen-Durchschnitt.

Die zweite Halbzeit der Berichtssaison dürfte ebenso spannend werden: In den nächsten Tagen legen beispielsweise BP, Shell, Tesla und Facebook Zahlen vor. Aktionäre dürfen sich daher in den kommenden Tagen auf weitere erfreuliche Zahlen einstellen.

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