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Asien-Vorstoß Erfolg von Opel in China ist ungewiss

Ab kommendem Jahr will der Konzern aus Rüsselsheim seine Autos auch in China verkaufen. Doch Experten zweifeln am Sinn des Vorstoßes im Reich der Mitte.

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Ein Logo des Autoherstellers Quelle: dpa

Autoexperten in China fragen sich, ob die Ankündigung des Autoherstellers Opel, künftig in China Autos verkaufen zu wollen, ein PR-Gag war. „Die werden ihre Fahrzeuge in China bestenfalls in homöopathischen Stückzahlen verkaufen“, sagt der deutsche Vertreter einer internationalen Beratungsgesellschaft, die sowohl deutsche als auch amerikanische Autokonzerne in China berät. Gestern hatte Opel bekannt gegeben, seine Autos künftig in China, Australien, zwei südamerikanischen Ländern und einem weiteren asiatischen Land anbieten zu wollen. In China soll der Verkauf schon in diesem Jahr beginnen.

Opel 50 Prozent teurer

Grund für die Zweifel am Erfolg der Rüsselsheimer ist die chinesische Politik. Opel will seine Fahrzeuge nach China exportieren. Doch auf Importfahrzeuge erhebt China eine Steuer von 40 Prozent. Der Transport ins Reich der Mitte dürfte noch einmal mit zehn Prozent zu Buche schlagen. Damit werden die Autos erheblich teurer als vergleichbare in China hergstellte Fahrzeuge.

Gerade das mittlere Segment, zu dem die Opel-Fahrzeuge zählen, ist in China extrem hart umkämpft. Zahlreiche chinesische Hersteller, die Japaner und Koreaner aber auch Volkswagen, die allesamt große Fertigungen in China unterhalten, versuchen sich hier gegenseitig Anteile abzujagen. „Wer kauft da ausgerechnet einen Opel, der auch noch 50 Prozent teurer ist“, wundert sich der deutsche Berater. Dazu kommt, dass die Zeiten mit Absatzzuwächsen zwischen 60 und 120 Prozent wie in den vergangenen Monaten allmählich zu Ende gehen. Grund: Der Basiseffekt mit extrem niederigen Absatzzahlen in der ersten Hälfte 2009 schwindet allmählich. Experten erwarten für die Zukunft Absatzsteigerungen zwischen 10 und 30 Prozent.

Bliebe Opel die Möglichkeit, in China zusammen mit einem lokalen Partner eine eigene Fertigung aufzuziehen. Doch hierzu dürfte den Rüsselsheimern das Geld fehlen. Außerdem müsste der chinesische Autohersteller SAIC seine Zustimmung zu einem solchen Vorhaben geben. Der nämlich betreibt zusammen mit der Opel-Mutter General Motors in Shanghai ein Joint-venture.

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