




Nach einem Gewinnsprung zum Jahresende befürchtet Honda wegen der wirtschaftlichen Turbulenzen in den Schwellenländern nun schwierigere Geschäfte. Die Nachfrage dürfte vor allem in Südostasien nachlassen, teilte der japanische Autobauer am Freitag mit. "Wir müssen etwas vorsichtiger sein", sagte Top-Manager Tetsuo Iwamura. Dennoch will die nach Toyota und Nissan landesweite Nummer drei der Branche ihren Absatz im kommenden Geschäftsjahr bis März 2015 dank günstiger Kleinwagen auf die Rekordmarke von mindestens 4,5 Millionen Fahrzeuge hochschrauben.
In den vergangenen drei Monaten profitierte der Konzern von der Schwäche des Yen. Der Gewinn im dritten Geschäftsquartal verdoppelte sich auf 160,7 Milliarden Yen (knapp 1,2 Milliarden Euro), das ist so viel wie vor der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers und dem Ausbruch der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise 2008. Allerdings hatten Analysten mit noch mehr gerechnet. Dank der von der japanischen Regierung und Notenbank forcierten Yen-Schwäche fließen bei gleichbleibenden Preisen für die Autos höhere Gewinne in die Kassen der japanischen Exporteure.
Doch nun bereitet Honda das Geschäft in den Schwellenländern Sorgen. Aufstrebende Volkswirtschaften wie Brasilien, Indien und Südafrika haben derzeit unter einem massiven Kapitalabfluss zu leiden. Auslöser ist die Straffung der US-Geldpolitik, da die wirtschaftlich wieder erstarkten USA dank anziehender Renditen für Investoren attraktiver werden. Die Notenbanken in zahlreichen Schwellenländern erhöhen im Gegenzug ihre Leitzinsen, das aber bremst das Wachstum.
In den kommenden Tagen legen auch Toyota und Nissan ihre Geschäftszahlen vor. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Analysten gehen davon aus, dass beide Konzerne mehr Umsatz und Gewinn erwirtschaftet haben als im Vorjahr.