25 Jahre Lamborghini Diablo Der Teufel feiert Geburtstag

Einst war er der schnellste Seriensportwagen der Welt, heute ist der Lamborghini Diablo ein gefragtes Sammlerstück. In diesen Tagen feiert der teuflische Supersportwagen seinen 25. Geburtstag.

1974 kam der Schock für Ferrari: Über Jahrzehnte hielt sich die Autoschmiede aus Maranello ungefährdet an der Spitze der italienischen Sportwagenszene. Bis eben im Jahr 1974 der Lamborghini Countach auf den Markt kam. Mit seinem anfangs 375 PS starken und später bis zu 748 PS leistendem V12 brachte der Über-Lambo die Ferraris ordentlich in die Bredouille. Doch ewig konnte der Countach seinen Spitzenplatz in der obersten Leistungsliga nicht halten. Gegen die erstarkte Konkurrenz trat 1990 der Nachfolger Diablo an. Er sollte die Ära der extremen Supersportwagen aus Sant'Agata Bolognese fortschreiben – und feiert 2015 seinen 25. Geburtstag.
Der Diablo – sprich Teufel – setzte in vielerlei Hinsicht noch einen drauf: Er war stärker, größer, aber leider auch schwerer als der Countach. Der 5,7-Liter-V12 der Ur-Version von 1990 brachte es auf 492 PS. Diese schlicht "Diablo" genannte Variante ist mit 873 gebauten Exemplaren der meistverkaufte Ableger der Diablo-Baureihe. Quelle: Lamborghini
Technisch baute der Diablo wie sein Vorgänger auf einem Gitterrohrrahmen auf, nur dass dieses Mal Vierkant- statt Rundrohre miteinander verschweißt wurden. Neben Stahl wurden auch Leichtmetalle und Carbon-Teile verbaut – in den frühen 1990er Jahren im Autobau noch sehr exotische Materialien. Quelle: Lamborghini
Der Innenraum stammte nicht aus der Feder der Lamborghini-Designer. Das Interieur wurde von der damaligen Konzernmutter Chrysler zugeliefert – in Detroit montiert, in Italien nur eingebaut. Die schlichte Gestaltung blieb über die Jahre nahezu gleich. Nur die Farbwahl konnte je nach Sondermodell und Kundenwunsch variieren. Quelle: Lamborghini
Der Diablo kam 1990 nur mit Heckantrieb auf den Markt. 1993 folgte die Allrad-Version namens "VT" (im Bild). Die Leistung blieb bei 492 PS, nur wurde sie jetzt auf alle vier Räder verteilt, was die Fahrbarkeit deutlich erhöhte. Der Heckantrieb-Diablo wurde 1998 eingestellt, der Diablo VT und VT Roadster (ab 1995) wurden bis 1999 gebaut.
Von dem VT wurden rund 400 Exemplare gebaut, der VT Roadster verließ 466 Mal die Werkshallen. In rund elf Jahren wurden insgesamt 2900 Diablos gefertigt – einige Sondermodelle blieben zum Teil sogar Einzelanfertigungen. Quelle: Lamborghini
Bis zur großen Modellpflege 1999 basierten alle Varianten des Diablos – insgesamt 13 verschiedene Ableger – auf der 5,7-Liter-Version des V12. In der Standard-Ausführung drückte dieser Motor die erwähnten 492 PS auf die Kurbelwelle, im Diablo SV-R sogar 540 PS. Später wuchs der Hubraum auf 5.992 Kubikzentimeter – und die Leistung auf bis zu 655 PS. Allerdings nur in der GT1-Rennversion, die ein Einzelstück blieb. Quelle: Lamborghini
Der Diablo ist und bleibt ein Kind der 1990er Jahre, was man ihm auch an der ein oder anderen damals trendigen Lackierung ansieht. Und ja, das Violett findet sich auch im Innenraum wieder. Dieser Diablo gehört zur "SE30"-Edition, die 1993 zum 30. Geburtstag der Marke Lamborghini aufgelegt wurde. Sie zeichnet sich durch mehr Leistung (525 PS) und einen großen Heckflügel aus. Quelle: Lamborghini
Als Ableger des SE30 kam 1995 das Jota-Paket auf den Markt. Besitzer der Special Edition konnten ihr Fahrzeug zu Lamborghini bringen, wo ihm dann das Jota-Paket eingebaut wurde. Es enthält zwei Lufteinlässe auf dem Dach, ein verstärktes Getriebe und verschiedene Maßnahmen zur Gewichtseinsparung durch leichtere Materialien. Außerdem wurden die Bremsen der erhöhten Motorleistung angepasst. Die Leistung stieg auf 595 PS, vor allem aufgrund einer verbesserten Motorelektronik und einer speziellen Rennauspuffanlage. Einziger Haken: Wegen der lauten Auspuffanlage verlor der Jota-Diablo seine Straßenzulassung. Man schätzt, dass etwa zwölf bis 15 Fahrzeuge umgerüstet wurden. Quelle: Lamborghini
Der Diablo GT-R aus dem Jahr 2000 gehörte mit seinen 590 PS zu den stärkeren Varianten – aber auch er ist nicht für die Straße gedacht. Von ihm wurden 30 bis 40 Exemplare gebaut. Im Zuge des Facelifts wurden die in den 90ern trendigen Klappscheinwerfer durch feststehende Leuchten ersetzt, wie an der Front dieses GT-R zu erkennen ist. Quelle: Lamborghini
Die Renn-Gene sind dem GT-R auch im Innenraum anzusehen. Alles, was nicht absolut notwendig ist, flog raus. Alles, was drin bleiben muss, wurde durch leichtere Materialien ersetzt.
Nach der Modellpflege wurde der Diablo nur noch zwei Jahre lang gebaut. Die meist gefragte Variante seit dem Facelift ist der Diablo VT 6.0, von dem 260 Exemplare entstanden. Mit 550 PS stellt er den Schlusspunkt des Diablo dar – er wurde 2001 durch den Murcielago ersetzt, der seinerseits bis 2010 gebaut wurde und den Erfolg des Diablo nochmals um gut 1000 Exemplare übertraf. Quelle: Lamborghini
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