67. Internationale Automobilausstellung Was Sie zur IAA 2017 wissen müssen

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Fehlende Aussteller

Wer fehlt in diesem Jahr?
Die Liste ist für den VDA unerfreulich lang. Es fehlt nämlich nicht nur ein Großteil des italo-amerikanischen FiatChrysler-Konzerns. Auch der französische PSA-Konzern hat seinen Auftritt stark gekürzt. Peugeot und die hauseigene Nobelmarke DS stellen in Frankfurt keine Autos aus. Lediglich unter dem Label Citroën stehen in Halle 8 einige Autos des Konzerns – und nebenan die von Opel, die inzwischen ebenfalls zu PSA gehören.
Grund für das Fernbleiben ist meist das Kosten-Nutzen-Verhältnis. Alleine die Stromkosten für den Messeauftritt sollen sich auf über 100.000 Euro belaufen – und dann ist noch kein einziges Hotelzimmer gebucht, kein Messebauer bezahlt, kein Showcar unter größter Geheimhaltung entwickelt. Da in Zeiten der Digitalisierung die Interessenten über Online-Präsentationen erreicht werden können, fahren viele Hersteller ihr Engagement in Frankfurt zurück.

Verstärkt wird das durch einen anderen Trend: Wegen der Flut an Neuheiten und Pressekonferenzen ist für viele der Marketing-Verantwortlichen das Risiko zu groß, mit ihrer eigenen Präsentation unterzugehen und nicht die gewünschte Aufmerksamkeit zu erzielen. Volvo hat deshalb bereits länger den Stecker gezogen und konzentriert sich nur noch auf eine Automesse pro Kontinent. In Europa ist das der Genfer Autosalon.

Was der neue Porsche Cayenne im Detail bietet
Porsche Cayenne Quelle: REUTERS
Porsche Cayenne 2018 E3 Quelle: Porsche
Porsche Cayenne 2018 E3 Quelle: Porsche
Porsche Cayenne 2018 E3 Quelle: Porsche
Porsche Cayenne 2018 E3 Quelle: Porsche
Porsche Cayenne 2018 E3 Quelle: Porsche
Porsche Cayenne 2018 E3 Quelle: Porsche

Um dem Messetrubel zu entkommen, inszenieren die Hersteller im Vorfeld der IAA eigene Termine für ihre Weltpremieren. Wurden vor wenigen Jahren noch Fotos der neuen Autos vorab veröffentlicht, werden jetzt schon ganze Veranstaltungen zu einem Modell abgehalten. So lud Audi im Juli zu einem eigenen Markengipfel, um den neuen A8 zu präsentieren. Rolls-Royce zog Ende Juli in London das Tuch vom neuen Phantom, Tesla zeigte in Kalifornien die Serienversion des Model 3, Volkswagen präsentierte das wichtige SUV T-Roc bei einer Abendveranstaltung am Comer See, Porsche stellte den neuen Cayenne im Firmenmuseum vor und Nissan feierte die Weltpremiere des zweiten Leaf vergangene Woche in Tokio.

Für Privatbesucher ist die IAA meist immer noch die erste und wohl beste Möglichkeit, die neuen Karossen live zu sehen. Dennoch bleibt ein Makel: Man hat die Fahrzeuge schon aus nahezu jedem erdenklichen Winkel abgelichtet gesehen.

Angriff auf Tesla im Massenmarkt
Nissan Leaf II Quelle: REUTERS
Nissan Leaf II Quelle: Nissan
Nissan Leaf II Quelle: Nissan
Nissan Leaf II Quelle: Nissan
Nissan Leaf II Quelle: Nissan
Nissan Leaf II Quelle: Nissan
Nissan Leaf II Quelle: Nissan

Was muss ich als Besucher denn gesehen haben?
In der Festhalle – offiziell Halle 2 genannt – sind bei Daimler besonders die Concept Cars interessant. Der Smart Vision EQ Fortwo zeigt, wie sich Daimler ein Robo-Taxi vorstellt – und das ganz anders als der in Genf gezeigte Sedric von VW, der eher ein Elektro-Van ist. Oder das Maybach Vision 6 Cabriolet, das einfach beeindruckend ist. Und wenn Sie schon da sind, sollten Sie auch einen Blick auf das Mercedes-AMG Project One werfen: ein 1.000 PS starker Hybrid-Supersportwagen mit Formel-1-Motor. Und einem Stückpreis von 2,5 bis 3 Millionen Euro. Den sehen Sie danach vermutlich nie wieder.

Leistung rauf, Auftrieb runter
Lamborghini Aventador Roadster S Quelle: Lamborghini
Lamborghini Aventador Roadster S Quelle: Lamborghini
Lamborghini Aventador Roadster S Quelle: Lamborghini
Lamborghini Aventador Roadster S Quelle: Lamborghini
Lamborghini Aventador Roadster S Quelle: Lamborghini
Lamborghini Aventador Roadster S Quelle: Lamborghini

In Halle 3 bei Volkswagen sind der Audi A8 mit all seiner Technologie und der Porsche Cayenne interessant, beide Autos kommen bald auf den Markt. Bis zur Premiere des Skoda Vision E wird es noch ein wenig dauern – der Elektro-Skoda soll erst 2020 kommen. Die Studie (und wenige Meter weiter der VW ID Crozz) gibt aber einen Ausblick auf das, was mit dem Modularen Elektro-Baukasten des VW-Konzerns künftig möglich wird.
Bevor Sie direkt in Halle 11 zu BMW wandern, lohnt ein Ausflug in Halle 8. Neben den neuen Modellen von Opel (unter anderem mit dem SUV Grandland X) stellen dort die erwähnten chinesischen Hersteller Chery und Wey aus. Machen Sie sich selbst ein Bild davon, wie weit die China-Autos inzwischen sind.

Bei BMW angekommen werden drei Fahrzeuge interessant sein, die es in dieser Form nicht zu kaufen geben wird. Das Concept Z4 gibt einen Ausblick auf den kommenden Roadster, der in Zusammenarbeit mit Toyota entsteht. Und das Concept X7 auf das Fullsize-SUV für den US-Markt. In beiden Fällen dürfte das Design bis zur Serienreife aber noch entschärft werden. Und dann eben jedes Modell, das BMW zwischen dem i3 und i8 positionieren will. Starttermin ist nicht vor 2021.
Was in vier Jahren von, Konzept, Technologie und Design des Showcars übrig bleibt, lässt sich jetzt noch nicht sagen. Ebenso wenig, wie eine IAA 2021 aussehen wird.

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