
+++14.32 Uhr+++
Nach den Worten von Kanzleramtsminister Peter Altmaier ist es im "deutschen Interesse, dass die Vorgänge bei Volkswagen aufgeklärt und die notwendigen Konsequenzen gezogen werden. Wir brauchen eine Garantie dafür, dass Autos deutscher Hersteller Normen einhalten, ohne dass manipuliert wird", sagt der CDU-Politiker dem "Tagesspiegel am Sonntag".
+++13.42 Uhr+++
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks übt wegen des Abgas-Skandals scharfe Kritik an Volkswagen. "Wenn ein deutscher Weltkonzern sich so eklatant über Umweltregeln hinwegsetzt, dann wirft das einen Schatten auf die Umweltversprechen deutscher Unternehmen", sagte die SPD-Politikerin dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). "Die Glaubwürdigkeit der deutschen Industrie ist ein hohes Gut. Die Marke 'Made in Germany' darf deshalb nicht in Mitleidenschaft gezogen werden." Darum müsse der Wolfsburger Dax-Konzern "neben all den personellen Konsequenzen jetzt auch inhaltlich an die Arbeit gehen und so rasch wie möglich vollständig aufklären".
+++12.50 Uhr+++
Volkswagen bereitet eine Nachbesserungsaktion für die von den Abgasmanipulationen betroffenen Diesel-Fahrzeuge vor. Sie soll die Besitzer nichts kosten. Innerhalb weniger Wochen sollen die Maßnahmen mit einem entsprechenden Zeitkorridor vorgestellt werden, sagte ein Sprecher der Marke Volkswagen in Wolfsburg. Die betroffenen elf Millionen Fahrzeuge weltweit seien identifiziert. „Ich denke, dass die Händler ab nächster Woche aussagefähig sind“, sagte der Sprecher mit Blick auf verunsicherte Kunden.
Die Autohalter würden dann informiert. „Das kann eine Rückrufaktion sein, aber auch eine Serviceaktion.“ Die Kosten für die Nachbesserung werde Volkswagen übernehmen. Wie hoch diese für den Autobauer sein werden, stehe noch nicht fest. „Es sind gewaltige Kosten, aber es ist völlig selbstverständlich, dass die Kunden nicht auf den Kosten sitzengelassen werden.“
Das sagen Analysten zu Matthias Müller als neuem VW-Chef
"Matthias Müller ist einer der wenigen, die den Konzern kennen und der vermutlich nicht in den Skandal verwickelt ist. Somit kam die Ernennung nicht überraschend. Er muss nun die volle Unterstützung vom Aufsichtsrat bekommen, damit er den desaströsen Vorgang aufklären und endlich die verkrusteten Strukturen bei VW aufbrechen kann. Dabei darf es keine Tabus geben. Deswegen ist es entscheidend, dass sich Martin Winterkorn auch als Vorstandsvorsitzender der einflussreichen Porsche Automobil Holding SE zurückzieht. Ansonsten kann es keine glaubwürdige Aufarbeitung geben."
"Das war einer der Kandidaten, den wir als geeignet ansehen. Seine Berufung ist ein Schritt zur Bewältigung von Unsicherheiten. Die Spekulation über die Personalien ist damit vom Tisch. Das ist begrüßenswert."
"Mit der Berufung von Herrn Müller hat Volkswagen eine Chance verpasst. Herr Müller kennt das Unternehmen gut und hat einige Erfolge vorzuweisen. Er ist mit 62 aber sicher kein Nachwuchstalent. Er wird das Unternehmen alleine aufgrund seines Alters nicht zehn Jahre lang führen können. In absehbarer Zeit wird es wieder zu Nachfolgediskussionen kommen. Das ist für jemanden, der jetzt die langfristige Strategie von VW nun ausrichten soll, nicht hilfreich. Volkswagen muss nach dem ganzen Theater um Herrn Piech im Frühjahr wieder zur Ruhe kommen. Wenn es jetzt noch mal eine Übergangsphase gibt, wäre das nicht gut für das Unternehmen.
Volkswagen steht vor großen Herausforderungen: Das Unternehmen muss schauen, wie es am schwächelnden chinesischen Markt zurechtkommt. In Amerika, wo das Unternehmen schon bisher nicht richtig zum Zug kam, steht VW nach dem Abgasskandal vor riesigen Herausforderungen. Auch bei den Themen E-Mobilität und autonomes Fahren muss man jetzt die richtigen Weichen stellen - ich habe das Gefühl, dass andere Autokonzerne da weiter sind."
"Es ist wichtig, dass ein Neuanfang kommt und der alte Vorstandschef nicht die Aufräumarbeiten macht. Müller kennt den Konzern, er ist über 60 Jahre alt und muss auf keine Befindlichkeiten Rücksicht nehmen. Denn er wird vermutlich keine zweite Amtszeit anstreben und kann daher rücksichtslos aufräumen. Das ist ein Vorteil. Ob er ein guter Chef ist oder nicht, das wird sich erst hinterher zeigen."
+++11.45 Uhr+++
Die Forderungen an VW, die betroffenen Autos so schnell wie möglich kostenlos zu reparieren, werden immer lauter. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD, Sören Bartol, sagte der "Bild"-Zeitung (Samstag), VW müsse die Fahrzeuge in Deutschland freiwillig in die Werkstätten rufen und die Manipulation beheben. Auch der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Jürgen Resch, betonte Volkswagen könnten nur Transparenz und Kulanz helfen.
+++11.00 Uhr+++
Daimler -Chef Dieter Zetsche schließt einen Abgas-Skandal wie bei Volkswagen in seinem Konzern aus. "Wir halten uns grundsätzlich an die gesetzlichen Vorgaben und haben keinerlei Manipulationen an unseren Fahrzeugen vorgenommen", sagte Zetsche der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" laut Vorabbericht. Bei Mercedes-Benz gebe es darüber hinaus keine Funktion, die die Wirksamkeit der Abgasnachbehandlung unzulässig einschränke.