Abgasaffäre in Italien EU-Kommission knöpft sich Fiat Chrysler vor

Die Wettbewerbshüter der Europäischen Union leiten im Zusammenhang mit der Abgasaffäre ein Verfahren gegen Fiat ein, heißt es aus EU-Kreisen. Laut Insidern bleibt die Regierung in Rom bislang noch Erklärungen schuldig.

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Fiat Chrysler gerät ins Visier der Ermittler in der Abgasaffäre. Quelle: AP

In der Affäre um überhöhte Abgaswerte nimmt die Europäische Kommission EU-Kreisen zufolge jetzt auch Italien mit seinem Autohersteller Fiat Chrysler ins Visier. Die Brüsseler Wettbewerbshüter wollten am Mittwoch ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die Regierung in Rom einleiten, sagten mit dem Vorhaben vertraute Personen am Dienstag. Italien sei Erklärungen dafür schuldig geblieben, dass der Einsatz von Abschalteinrichtungen in den Abgasreinigungssystemen bestimmter Fiat-Modelle gerechtfertigt sei. Gegen Deutschland und einige weitere Länder hatte die Kommission nach dem VW-Abgasskandal schon im Dezember ein derartiges Verfahren eröffnet.

Zuerst hatte das "Handelsblatt" am Dienstagabend darüber berichtet, dass sich die EU-Kommission nun Italien vorknöpft. Das Verkehrsministerium in Rom war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Im Februar hatte es erklärt, bei Fiat-Chrysler-Fahrzeugen sei keine illegale Software festgestellt worden. Die sogenannten "defeat devices", mit denen bei Abgastests getrickst werden kann, sind in der EU seit zehn Jahren verboten. Seit dem VW-Dieselskandal ringen die EU-Behörden darum, die Mitgliedsstaaten zu einer konsequenten Verfolgung von Verstößen gegen dieses Gesetz zu bringen.

Die in den USA notierten Aktien von Fiat Chrysler gaben am Dienstag fast zwei Prozent nach.

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