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ADAC-Reform Widerstand gegen neue interne Kontrollinstanz

Die durchgreifende Reform des ADAC nach dem Skandal um die jahrelangen Manipulationen beim Autopreis „Gelber Engel“ droht auf der Hauptversammlung am Wochenende in einem zentralen Punkt durchzufallen.

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Schriftzug des ADAC Quelle: dpa

Nach Informationen der WirtschaftsWoche wenden sich einflussreiche Regionalclubs des ADAC gegen die Gründung einer Compliance Service GmbH, die nach den Plänen von ADAC-Präsident August Markl künftig den ADAC und seine 18 Regionalclubs kontrollieren soll. Der ADAC Nordrhein, mit 2,8 Millionen Mitgliedern größter Regionalclub, schließt dem Magazin zufolge kategorisch aus, sich an der Compliance GmbH zu beteiligen.

Der sächsische ADAC-Präsident Nikolaus Köhler-Totzki moniert in einem internen Schreiben, das dem Magazin vorliegt, „das ist kein Dienstleistungs-, vielmehr ein Überwachungs- und Eingriffsvertrag“ und appelliert an Markl: „Wir müssen jetzt höllisch aufpassen, dass das Tischtuch zwischen uns nicht endgültig zerreißt.“ Und Manfred Voit, Präsident des Regionalclubs Berlin-Brandenburg, nennt die Compliance-Tochter ebenfalls in einem internen Rundschreiben ein „Überwachungsmonstrum“ und warnt die ADAC-Spitze davor, „ein System an Bespitzelung und Überwachung“ für die ehrenamtlichen Mitarbeiter zu schaffen.

Die geplante Compliance Service GmbH soll nach Vorstellungen von Präsident Markl eine rechtlich selbstständige ADAC-Tochter sein, an der sich die Regionalclubs beteiligen. Sie soll weitreichenden Durchgriff auf die Regionalclubs erhalten, auch ohne konkreten Verdacht Kontrollen durchführen können und sogar an Vorstand und Geschäftsführung vorbei Mitarbeitern der Regionalclubs Weisungen erteilen. Das sieht der Entwurf des Vertrages vor, den jeder Regionalclub mit der Compliance GmbH abschließen soll und der der WirtschaftsWoche vorliegt.

Nach Informationen aus Präsidiumskreisen kostete die Reform des ADAC im vergangenen Jahr 15 Millionen Euro, für 2015 sind weitere 15 Millionen Euro budgetiert.

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