Arbeiten, kochen, schlafen, reisen Jetzt kommen die elektrischen Büro-Wohnmobile

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Die Chancen des solaren Campings

Große Autohersteller dagegen bieten die Technik immer öfter an. Bidirektionales Laden heißt die Technik, der Strom fließt also in zwei Richtungen: Vom Ladegerät in den Auto-Akku oder von dort in angeschlossene Geräte. So können E-Autos ganze Wohnhäuser für einige Tage mit Strom versorgen. Diese auch „Vehicle-to-Home“ (V2H) genannte Technik haben zunächst japanische Hersteller vorangetrieben, weil sie als Notstromversorgung im Erdbebenland Japan gebraucht wird. Deshalb waren die japanischen Unternehmen Nissan und Honda Vorreiter.

nzwischen haben aber auch Hyundai- und Kia-Fahrzeuge normale 230-Volt-Steckdosen im Innenraum, V2H ist in Vorbereitung. In den USA ist die Technik bei elektrischen Pickup-Trucks beliebt, weil Handwerker sie zur Baustellenstromversorgung nutzen. Und VW will angeblich schon bald Hunderttausende bereits verkaufter E-Autos per Softwareupdate zu V2H befähigen. 

Wer nicht auf einem Campingplatz mit Stromanschluss nächtigt, sondern tief in der Wildnis, der wird sich aber davor hüten, mit Fernseher und Grill die Antriebsbatterie leerzusaugen. Helfen kann in dieser Situation eine autarke Stromversorgung mit Solarzellen. Auch dafür standen die Chancen nie besser.

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Was die derzeit enorm nachgefragten Balkonkraftwerke in der Stadt können, können auch Solarpanele auf dem Fahrzeugdach. Umrüster können die oft nur einige hundert Euro teure Solartechnik einbauen, findige Bastler schaffen das auch selbst. Die Hersteller von elektrischen Vans und Transportern bieten Solardächer noch nicht serienmäßig an, doch wie die V2H-Technik sind auch Solardächer bei etlichen Herstellern bereits in der Entwicklung. Der hohe Strompreis und die Nachfrage nach krisenfester Stromversorgung haben die Nachfrage angekurbelt. 

Für kostenbewusste Solarfreunde hat Umrüster Sortimo ein Angebot: Einen Umrüstsatz, die sogenannte Campingbox. Damit können Bastler ihren Mercedes EQV selbst zum eCamper umbauen. Das spart Tausende Euro und schließt eine kleine Solaranlage ein. Ihre Leistung von 400 Wh würde für das Aufladen der Antriebsbatterie kaum etwas bringen, aber für den Standbetrieb eines mobilen Büros mit Notebook und kalten Getränken aus dem Kühlschrank reicht die Leistung. 

Dass noch viel mehr geht beim solaren Camping, hat ein Studententeam der Universität Eindhoven bewiesen. Sie haben ein Solar-Wohnmobil gebaut, mit dem völlig energieautark gereist werden kann. Es kann zwar wie ein E-Auto an der Ladesäule aufgeladen werden, erzeugt mit seinen Sonnenkollektoren aber auch genügend Energie, um zu fahren, fernzusehen, das Handy zu laden und Kaffee zu kochen. Das ist möglich, weil im Stand Solardächer ausgeklappt werden, wodurch die Photovoltaikfläche auf 17 Quadratmeter anwächst. Das Solar-Wohnmobil „Stella Vita“ gibt es zwar noch nicht zu kaufen, aber es funktioniert: Die Studenten sind damit 3000 Kilometer von Eindhoven bis nach Tarifa in Spanien gefahren.

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