Audi, Porsche, Mercedes Für wen sich das Auto-Abo lohnt

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Modell 1: Die „Car Subscription“

Die „Car Subscription“ ist eine Mischform aus Autoleasing und -miete. Vor Vertragsbeginn entscheidet sich der Kunde für ein bestimmtes Fahrzeug, das er für die gesamte Vertragsdauer behält und alleine nutzt. Die Car Subscription entspricht meist einem Rundum-sorglos-Paket: In der monatlichen Gebühr sind die Kosten für die Anmeldung des Wagens, Versicherung und Wartung enthalten.

Experten halten dieses Modell für wettbewerbsfähig zu Kauf, Miete oder Leasing. „Die junge Generation hat keine so starke Bindung zum eigenen Auto mehr. Die wollen sich nicht um Werkstatt oder Winterreifen kümmern“, Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automotive Management an der Hochschule Bergisch-Gladbach. „Car Subscription dürfte ein Baustein in der Mobilität der Zukunft sein.“

Im Gegensatz zum Leasing gibt es keine Anzahlung und auch keine Schlussrate. Und während die meisten Leasingverträge zwischen zwei und sechs Jahren laufen, sind bei einer Car Subscription Vertragslaufzeiten von sechs bis zwölf Monaten gängig. Das ist auch der große Unterschied zur Miete, die meist nur über wenige Tage oder Wochen läuft – alleine schon wegen des Preises.

Die Car Subscription ist etwa für jene attraktiv, deren Leben schwer planbar ist: Steht bald schon wieder ein Umzug an? Lockt ein neuer Job im Ausland oder einer anderen Stadt? Oder muss bald ein Kindersitz auf die Rückbank? Durch die kürzeren Laufzeiten binden sich die Kunden nicht lange an ein bestimmtes Modell, können es schnell wechseln oder wieder ganz abgeben.

Einer der Autobauer, der auf dieses Modell setzt, ist Volvo. Mit „Care by Volvo“ können die Kunden das Kompakt-SUV XC40 oder den Familienkombi V60 nicht nur kaufen oder leasen, sondern auch auf Zeit mieten. Ausstattungsvariante, Farbe und Kilometerlaufleistung werden vorher festgelegt. Nach der Vertragslaufzeit geht der Wagen wieder an Volvo zurück. Günstig ist das Angebot aber nicht: Die Monatspauschale beträgt 1,5 Prozent des Listenpreises. Bei 50.000 Euro, die schnell für einen gut ausgestatteten XC40 zusammenkommen, wären das 750 Euro pro Monat.

Günstiger wird es bei Start-ups, die ebenfalls auf die Car Subscription setzen: Bei Cluno kostet ein Opel Corsa 259 Euro pro Monat, das teuerste Modell ist ein Audi A4 Avant mit 190 PS für 659 Euro. Bei like2drive ist derzeit ein Seat Arona ab 249 Euro erhältlich, das Top-Modell ist hier ein Alfa Romeo Stelvio mit 210 PS für 629 Euro. Doch auch die beiden Angebote unterscheiden sich im Detail: Cluno bietet flexiblere Laufzeiten und setzt neben Neuwagen auch junge Gebrauchte ein. Like2drive bietet ausschließlich Neuwagen mit einer Vertragsdauer von einem Jahr an.

Die feste Vertragsdauer und konstante Rate sind aber in beiden Fällen Kern des Geschäftsmodells. „Unseren Kunden ist wichtig, dass sie ihr Invest in Mobilität kalkulieren können“, sagt Niels Reimann, Geschäftsführer von like2drive. „Sie wollen keine finanziellen Eventualitäten wie eine Reparatur oder Reifenwechsel.“

Die Idee zu like2drive ist laut Reimann aus dem aktuellen Geschäftsbetrieb entstanden. Sein Unternehmen Profix-Systemleasing ist eigentlich im Dienstwagen-Segment aktiv und bietet Leasing-Lösungen für Unternehmensflotten. „Dabei sind wir immer wieder mit dem Wunsch konfrontiert worden, dass Kunden für einen bestimmten Zeitraum ein Fahrzeug benötigen – sei es um eine Lücke zwischen zwei Leasingverträgen zu füllen oder wegen einer Versetzung“, sagt Reimann. „Deshalb haben wir uns selbst eine kleine Flotte zugelegt, um genau das bedienen zu können. Und der Dienst ist so gut angenommen worden, dass schnell klar war: Das ist auch für Privatkunden interessant.“

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