
Audi arbeitet künftig mit dem chinesischen Suchmaschinenbetreiber Baidu zusammen. So soll die Online-Vernetzung von Fahrzeugen in der Volksrepublik vorangetrieben werden, teilte Audi am Freitag auf der Hauptversammlung in Neckarsulm mit. China ist der größte Pkw-Markt der Welt, Audi ist dort Platzhirsch im Oberklasse-Segment. Audi und Baidu hatten sich bereits Ende Januar auf eine Zusammenarbeit verständigt, die Verträge sollen jetzt auf der Elektronikmesse in Shanghai unterzeichnet werden. Neben der Integration von Smartphones ins Auto umfasse die Kooperation auch die gemeinsame Entwicklung von Kartendaten, Funktionen zur Bestimmung der eigenen Position und für Service-Informationen, hieß es.
Auch BMW kooperiert mit Baidu bereits bei einem Projekt zum hochautomatisierten Fahren, einer Vorstufe des autonomen Fahrens. Im Rahmen eines vorerst bis 2017 begrenzten Forschungsprojekts darf BMW Kartenmaterial von Baidu nutzen. BME stellt dem chinesischen Suchmaschinenbetreiber im Gegenzug einen 3er GT und Teile seiner Sensorik zur Verfügung.
Zwar haben die Unternehmen getrennte Testautos und nutzen teils unterschiedliche Technologie etwa zur Berechnung der Bewegungsbahn der Testautos, dennoch setzen beide Unternehmen auf eine enge Zusammenarbeit und tauschen sich regelmäßig aus „Ziel ist es, die Herausforderung für Hochautomatisiertes Fahren in China gemeinsam anzugehen“, sagt Nevijo Mance, der das Projekt hochautomatisiertes Fahren im Pekinger Forschungszentrum, von BMW leitet. „Neben der reinen Technik ist das vor allem auch die Vorbereitung der gesetzlichen Grundlagen“, erklärt Mance.
Unterdessen verdichten sich die Gerüchte um ein gemeinsames Gebot der drei deutschen Premiumautobauer für den Nokia-Kartendienst Here. Für Audi, BMW und Mercedes-Benz geht es um nicht weniger als den Zugang zum wichtigsten Werkzeug für automatisiertes Fahren. Die drei Autobauer sollen dafür auch Baidu mit ins Boot geholt haben.