Nichts gegen Elon Musk – der Mann hat ein geniales Gespür für technische Lösungen und eine unbändige Energie, diese zu realisieren. Wahr ist aber auch: Er hat munter sprudelnde Geldquellen. Hinter Tesla stehen große Investoren, die schon über 20 Milliarden Dollar in den Autobauer gepumpt haben. Damit einen neuen Autohersteller zu errichten, ist kein Hexenwerk. Geld baut eben Autos.
Wenn der VW-Konzern nun einen Börsengang der Tochter Porsche anstrebt, dann geht es hoffentlich nicht nur darum, dass der Porsche-Piëch-Clan die Edelmarke für den Familienbesitz zurückerobern könnte. Denn was die Familie besitzt, ist für alle, die nicht Teil des Clans sind, eigentlich ziemlich egal.
Der Börsengang muss so viel Geld mobilisieren, dass VW bei E-Antrieben und beim autonomen Fahren spürbar mehr Tempo machen kann – letztlich heißt das: noch mehr Geld auf Software, IT, Chips und Mobilitätsdienste zu werfen. Und wenn VW-Chef Herbert Diess gerade am Aufräumen ist, sollte er bei den Marken Bentley, Lamborghini und Ducati (alle verkaufen!) und Seat (einstellen!) weitermachen. Auch die Wolfsburger können mit Geld sehr viel bewegen. Ob es so viel sein wird wie bei Tesla, steht auf einem anderen Blatt.
Mehr zum Thema: Der geplante Börsengang des Sportwagenbauers Porsche dürfte sich für Privatanleger lohnen – wenn VW und die Familien Porsche und Piech dabei geschickt vorgehen.